Piscote

Tandemtouren in aller Welt

Discover the world on three wheels


Costa Rica 2010

Allgemeine Informationen und Statistik der Gesamttour

Gesamtstrecke: 1100 km
Gesamthöhenmeter: 14.000 Hm

Nach einigen Überlegungen hatten wir uns in diesem Jahr für einen Radurlaub in Costa Rica entschieden. Viele Informationen konnten wir im Vorfeld nicht zum Radfahren in Costa Rica finden (zwei Berichte im Internet und einige Aussagen im Reiseführer, die aber auf Grund der Steigungen von einer kompletten Reise eher abrieten). Am 21.02.2010 war es dann soweit, kurz vor Mitternacht hob unser Flieger von Frankfurt in Richtung San José ab. Wir hatten uns für die Anreise mit Condor entschieden, einerseits ist dort die Mitnahme des Tandems kein Problem (für 40,-Euro pro Strecke war das Tandem an Bord), andererseits fliegt die Condor nur mit einem kurzen Zwischenstop in Santo Domingo direkt. Ansonsten gibt es wohl noch den Weg mit der Iberia über Spanien, oder mit diversen US-amerikanischen Airlines über die USA. Letzteres ist aber bei den komischen Einreisemodalitäten auch bei Transit über die USA kein Spass und kam für uns nicht in Frage. Weiterhin kommt die Condor früh am morgen in San José an, die meisten Flüge aus den USA erreichen San José am späten Abend.

Einen genauen Plan zur Strecke in Costa Rica hatten wir bei der Ankunft noch nicht. Geplant war erstmal an die Pazifikküste zu fahren und dann auf der Halbinsel Nicoya entlang der Küstenlinie in Richtung Norden zu radeln. Der Rest sollte sich dann während der nächsten vier Wochen ergeben.

Wir hatten zwei Reiseführer mit dabei. Sehr zu empfehlen ist die Neuauflage "costa rica" aus dem Reise Know-How Verlag (ISBN 978-3-8317-1768-2). Die Informationen sind sehr genau und aktuell. Das Buch "Costa Rica Süd Nicaragua" aus dem Loose Verlag (ISBN 978-3-7701-6158-4) ist nicht so empfehlenswert, da die Infos nicht vollständig und teilweise veraltet waren. Ebenso fehlten Teile unserer Route in den Beschreibungen. Weiterhin hatten wir noch eine Karte "Costa Rica" von International Travel Maps im Massstab 1:300.000 (ISBN: 155341180-3), welche sehr hilfreich war. Es gabe aber auch dort fehlerhaft eingezeichnete Informationen (z.B. falsch positionierte Städte).

Ich habe die gesamte Strecke per GPS-Tracker aufgezeichnet. Die einzelnen Dateien jeder Tour hängen im Anhang einer jeder Tour. Aus diesen Einzeltouren habe ich eine Gesamttour erstellt (war dann fast 100 MB gross, die Datei) und diese dann mit GPSBABEL (tolles Programm) verkleinert, indem ich Punkte im Umkreis von 100m zusammengefasst habe. Das Ergebnis sieht man hier in dem Bild aus Google Earth. Die blaue Linie entspricht unserer Tour in Costa Rica.

Gesamttour Costa Rica

Montag 22.02.2010

Relativ pünklich kamen wir am Montagmorgen kurz nach 07.ooUhr in San José an. Die Einreise ging problemlos über die Bühne und auch unsere Sachen, das Tandem und der Anhänger überstanden die Reise ohne Probleme. Wie immer bei solchen Aktionen waren wir die Letzten von unserem Flug die den Flughafen verliesen. Ca. 1 h brauchten wir, bis alles reisefertig verpackt war, dann ging es raus in Hitze von Costa Rica.

Als erstes Ziel hatten wir das nur wenige Kilometer entfernt liegende Alajuela ausgesucht, wir wollten uns am ersten Tag erstmal etwas orientieren. Eine Unterkunft hatten wir uns im Reiseführer auch rausgesucht, das Hotel Coconuthouse etwas ausserhalb der Stadt. Leider war diese Unterkunft nicht mehr auf dem Stadtplan von Alajuela eingezeichnet und somit begannen für uns die ersten Orientierungsprobelme. Von der Stadt aus fanden wir ja noch die richtige Richtung, dann fuhren wir aber in einem grossen Kreis um das Hotel herum. Als wir es nach mehrmaligem fragen endlich fanden, war es komplett belegt. Wir hätten übers Internet sowohl eine Buchungsanfrage machen können, als auch eine Anfahrtsbeschreibung finden können, hatten wir aber beides nicht gemacht. Wir bekamen aber eine andere Empfehlung in der Stadt, die war auch voll aber im dritten Anlauf bekamen wir ein schönes Zimmer. Dort angekommen lernten wir erstmal die Vorzüge einer siesta kennen, viel passierte an dem ersten Tag nicht mehr.

Strecke: 18 km, Alajuela
Höhenmeter: 203 Hm
Unterkunft: 40,-U$, Alajuela - Hotel Pacande B&B
GoogleEarth Datei:  Tour1

Dienstag 23.02.2010

Heute sollte unser Radurlaub in Costa Rica endlich richtig losgehen. Frühstück gab es in der Unterkunft, Weissbrot, Marmelade und Obst, dazu Kaffee. Zu einem guten typisch costaricanischen Frühstück kamen wir erst später auf unserer Reise. Nach dem Frühstück und dem Packen ging es los, in Richtung Westen.

Schwierig war für uns am Anfang die mangelhafte Ausschilderung. Dies sollte sich im Verlauf der Reise noch häufiger als problematisch erweisen, ein gewisses Mass an Orientierungsgefühl ist notwendig. So versuchten wir nach Karte und Gefühl aus Alajuela heraus zu kommen, was auch gut funktionierte. Wir wollten die Panamericana meiden und versuchten südlicher über Athenas zu fahren. So fuhren wir dann zwar auf der richtigen Strasse, waren uns aber bis Athenas nicht sicher, ob wir nicht doch auf der "1" gelandet waren. Eine Ausschilderung der Strasse gab es nicht. Der Verkehr war zum Glück überschaubar, dafür war es heiss und überraschend bergig.

Wir mussten erst aus dem Talkessel des Valle Central heraus, von den uns umgebenden Bergen sahen wir leider nicht viel, dafür war es zu diesig. Erst vor San Mateo gingen es für uns hinab in die Tiefebene. Wir wollten eigentlich an dem Tag noch bis Puntarenas kommen, dies war aber eine Illusion. Wir erreichten Orotina, dort wurde es schwierig mit der Weiterfahrt. Eigentlich sollten wir hinter dem Ort auf der "27" weiter in Richtung Westen fahren. Das war aber eine Autoschnellstrasse, es gab sonst nicht viele Verkehrszeichen für Fahrräder, aber dort stand ein Verbotsschild. Wir irrten noch etwas umher, von den Einheimischen wurden wir immer wieder zu der Hauptstrasse geschickt. So blieben wir in Orotina hängen und suchten uns eine Unterkunft. Wir kamen in den Cabinas am Ortseingang unter, nichts riesiges für eine Nacht war es aber ok (Überraschung: Wir hatten einen Floh im Bett). Temperaturmässig war es mit über 30°C noch tierisch heiss, so blieb es dann auch über Nacht.

Strecke: 57 km, Alajuela - Orotina
Höhenmeter: 821 Hm
Unterkunft: 10.000,-Colones, Orotina - Cabinas Berakel
GoogleEarth Datei:  Tour2

Alajuela - Orotina

Mittwoch 24.02.2010

Für den heutigen Tag stand Puntarenas als Ziel auf dem Plan. Zum Frühstück gab es eine Melone, an Frühstück in den Sodas hatten wir uns noch nicht gewöhnt. Zwischenzeitlich wussten wir auch, das wir auf der alten Strasse weiter in Richtung Coyolar fahren konnten, es ging am Supermarkt in der Stadt vorbei. Die Strasse war gut zu befahren und ging parallel zur Bahnstrecke. Hinter Coyolar fuhrte die Strasse dann doch auf die Autostrasse, es ging zwar aber noch weiter parallel zur Bahnschiene, aber auf einer ungeteerten schlechten Strasse.

Wir riskierten aber die Fahrt auf der Schnellstrasse. Eigentlich war sie sehr gut zu befahren, ein breiter Seitenstreifen und wenige Verkehr. Da kein Polizist unseren Weg auf den nächsten ca. 18 km kreuzte, wissen wir aber auch nicht wie diese auf Fahrradfahrer reagiert hätten. So erreichten wir Puerto Caldera, ab dort ging es ohne Verbotsschild entlang der Küste bis Puntarenas. Wir fuhren dort bis ans Ende des Ortes, das Hotel hatten wir und im Reiseführer rausgesucht und es war eine gute Wahl. Der grosser Vorteil des Hotels war auch noch, das es direkt neben der Fähre nach Nicoya lag. Am Nachmittag machten wir einen Stadtspaziergang, durch die heissen Temperaturen war dies aber sehr anstregend. Am Abend gab es lecker frischen Fisch (wie fast immer in den nächsten Wochen), es war auch Nachts noch ziemlich heiss.

Strecke: 48 km, Orotina - Puntarenas
Höhenmeter: 189 Hm
Unterkunft: 40,-U$, Puntarenas - Hotel La Punta
GoogleEarth Datei:  Tour3

Orotina - Puntarenas

Donnerstag 25.02.2010

Der heutige Tag begann für uns sehr früh am Morgen. Wir wollten die Fähre um 06.3oUhr nach Playa Naranjo nehmen und mussten somit reichlich früh auftsehen. Es gibt insgesamt drei Möglichkeiten um von Puntarenas aus nach Nicoya zu kommen, zwei Autofähren fahren nach Playa Naranjo (nördlich auf den Halbinsel) bzw. nach Paquera (weiter südlich). Ausserdem gibt es wohl noch eine Fähre für Fussgänger. Für uns wäre die Fahrt nach Paquera südlich besser gewesen, die erste Fähre wäre aber schon um 05.ooUhr gegangen, die zwei erst um 09.ooUhr. Somit war die 06.3oUhr Fähre ein guter Kompromiss und auf Nicoya waren es ja nur gut 22 km von Playa Naranjo bis Paquera.

Am Ende waren wir später als die 09.ooUhr Fähre in Paquera, wir hatten das Fahren auf den unbefestigten Strassen reichlich unterschätzt. Auf der Überfahrt gab es Kaffee und Kuchen aus dem Bordbisto, unser Frühstück. Nicoya emfing uns dann mit den dort typischen ungeteerten Strassen, holprig und voller Löcher, teilweise stark waschbrettartig und mit kurzen steilen Anstiegen und Abfahrten. Wir kamen zwischenzeitlich auf über 200 m hoch, landschaftlich war die Strecke sehr schön, aber wir brauchten einige Tage, bis wir uns an die ungeteerten Strassen gewöhnt hatten. Schnell waren wir definitiv nicht. Kurz vor Paquera hatten wir unseren ersten (und zum Glück Einzigen) Sturz auf der Tour. Ich fuhr auf der Strasse zu weit aussen (dort war es nicht so wellig), plötzlich sank das Vorderrad etwas in dem weichen Schotter ein und es verriss mir den Lenker. Wir hatten aber viel Glück, ausser schöner blauer Flecken auf der linken Beinseite und bei mir einer aufgerissenen Fusszehe gab es keine weiteren Blessuren. So erreichten wir Paquera und konnten von dort auf einer schönen geteerten Strasse bis Tambor fahren. Unterwegs gönnten wir uns noch einen schönen Milchshake in einem kleinen Ort. Tambor war ein kleiner feiner Ort direkt am Strand, das kleine Haus mit den Cabinas war sehr schön und so verbrachten wir den Rest des Tages mit einer Siesta, einem schönen Strandspaziergang in der Bucht und einem guten Abendessen.

Strecke: 47 km, Puntarenas - Tambor
Höhenmeter: 663 Hm
Unterkunft: 18.000,-Colones, Tambor, Cabinas Christina
GoogleEarth Datei:  Tour4

Puntarenas - Tambor

Freitag 26.02.2010

Nach dem Aufstehen und dem Frühstück stand zum Aufwärmen erstmal ein schöner steiler Antieg direkt hinter dem Ort auf dem Plan. Bis nach Cobano war die Strasse noch geteert, dann ging es auf einer unbefestigten Strasse zurück zur Küste, bei Montezuma erreichten wir wieder die Küste. Die letzten Meter hinunter nach Montezuma führte auf einer extrem steilen Strasse, den Weg hinab schob ich das Fahrrad lieber.

Montezuma ist ein touristisch voll erschlossener Ort, mit Unterkünften und Kneipen. Wir machnten einen kurzen Abstecher durch den Ort, fuhren dann aber noch weiter nach Cabuya. Der Ort war gut erreichbar über eine flache Küstenstrasse, wir blieben gleich am Ortseingang in den Jungalows hängen. Dies waren eine Art Finnhütten auf Stelzen, die Unterkunft war nicht schlecht. Im oberen Teil war ein Schlafraum mit einem grossen Bett, einem Ventilator und einem Moskitonetz, Bad und Toilette waren ebenerdig, um dorthin zu kommen musste man die Treppe runter steigen. Der Besitzer, ein Niederländer, schien diversen Joints nicht abgeneigt zu sein, wir verstanden uns aber ganz gut mit ihm. Die Zimmer waren ok, in den Bäumen wohnten Brüllaffen, der Ort selbst war ziemlich klein. Den Nachmittag nutzen wir zu einem kleinen Spaziergang im Ort, der eigentliche Wandertag stand für den nächsten Tag an.

Strecke: 28 km, Tambor - Cabuya
Höhenmeter: 341 Hm
Unterkunft: 25,-US$, Cabuya, el Ancla de Oro
GoogleEarth Datei: GPS-Logger abgestürzt, keine Datei vorhanden!

Samstag 27.02.2010

Für heute konnten wir das Fahrrad stehen lassen, vor uns lag ein Wandertag. Mit Ausschlafen war es aber nichts, da wir auf die dem Ort vorgelagerte Friedhofsinsel wollten und diese nur bei Ebbe erreichbar war. Am Vortag, bei Flut, war die Insel nicht trockenen Fusses erreichbar, jetzt am Morgen war dies kein Problem. Frühstück gab es dann auf dem Rückweg, in der sehr empfehlenswerten Bäckerei im Ortszentrum. Dort hörten wir auch von dem schweren Erdbeben in Chile, welches es in der vergangenen Nacht gegeben hatte und von der Tsunami Warnung für die gesamte Pazifikküste. Diese sollte uns im weiteren noch einiges Kopfzerbrechen bereiten.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf zum Nationalpark Cabo Blanco, dort wollten wir wandern gehen. Das Eingangstor war aber geschlossen, ein Zettel klärte auf, das die Tsunami-Warnung der Grund dafür war. Wir überlegten kurz, da der Wanderweg aber laut Beschreibung über einen Berg führte, entschlossen wir uns nicht aufhalten zu lassen und überwanden das geschlossenen Tor. Der Wanderweg führte schön im Schatten durch den Wald, es ging aber ziemlich weit hoch und somit war es bei den Temperaturen doch ziemlich anstrengend. Auf der anderen Seite des Berges kamen wir dann an einem sehr schönen Strand raus, mit weissem Sand, Palmen und blauem Meer. Zum Baden war es zwar nicht geeignet, es gab wohl Quallen und die Strömung war ziemlich stark, im Schatten war es aber echt schön. Zuerst waren noch andere Reisende mit uns am Strand, zwei Österreicher, eine Deutsche und eine Tschechin, anschliessend hatten wir den Strand ganz für uns allein. Zur Abkühlung gab es eine Dusche, die wir mehrfach aufsuchten. Kurz bevor wir zum Rückweg aufbrachen, kam noch eine Horde Affen vorbei. Als wir wieder am Ausgang des Nationalparks ankamen, mussten wir doch noch den Eintritt abdrücken, zwischenzeitlich hatte der Park zwar nicht aufgemacht, die zurückkommenden Touristen wurden aber zur Kasse gebeten.

Wieder zurück an unserer Unterkunft unterhielten wir uns noch etwas mit unserem Vermieter. Er wollte am Abend auf eine "German Party". Er war gerade dabei sich einen Fisch zuzubereiten, war aber so "stoned", dass er bei dem Gespräch mit uns nicht mitbekam, wie seine Katzen sich den leckeren Fisch schmecken liesen. Erst als wir unsere Gespräch beendet hatten, merkte er das er kein Abendbrot mehr hatte. Am Abend wurde es erst ruhig, da alle Leute weg waren, später kamen sie aber wieder und feierten noch fleissig auf dem Grundstück. Uns störtete es nicht so, wer es aber ruhig haben will, sollte sich besonders am Wochende eine andere Unterkunft suchen. So war also die "German Party" bei uns vor der Unterkunft.

Strecke: 0 km, Cabuya
Höhenmeter: 0 Hm
Unterkunft: 25,-US$, Cabuya, el Ancla de Oro

Sonntag 28.02.2010

Trotz des Lärms am Vorabend hatten wir gut geschlafen. Als wir am Morgen aufstanden, war es auf dem Grundstück noch ruhig. Nach dem Packen fuhren wir erstmal zur Bäckerei und gönnten uns dort ein Frühstück. Eigentlich sollte die Bäckerei um 06.ooUhr aufmachen, auf Gäste die dort frühstücken wollten war man aber um nach 07.ooUhr noch nicht vorbereitet. Für die weitere Fahrt hatten wir uns entschieden, nicht zurück nach Montezuma und Cobano zu radeln, sondern den direkten Weg auf die andere Seite nach Mal Pais zu nehmen. Die Strasse war wohl kurz vorher erst geglättet worden, die steilen Anstiege waren aber immer noch da. Für die ca. 8km auf die andere Seite brauchten wir rund 2 h.

Ab Mal Pais trafen wir wieder auf richtigen Tourismus. Entlang der Küste ging bis Santa Teresa ein Ort in den nächsten über. Die Gegend ist laut dem Reiseführer bei Windsurfern und Wellenreitern sehr beliebt. Bis Manzanillo ging es dann entlang der Küste auf einer ungeteerten, aber gut zu befahrenden Strasse. Hinter Manzanillo wurde es dann richtig spannend. Der Weg führte direkt an den Strand und wir hatten zum Glück Ebbe. Direkt über die vom Wasser freigegebene Fläche fuhren wir mit unserem Rad. Ich hätte nicht gedacht das dies möglich ist, wir gruben uns aber nicht in den Sand ein und kamen somit gut voran. Bei Flut kann man den Weg wohl nichtmal mit dem Auto fahren, da das Meer bis an die Felsen geht. Wir kamen aber durch und nach einigen Kilometer führte der Weg wieder weg vom Strand. Dafür warteten neue Überraschungen auf uns, es gabe mehrere Flussdurchfahrten. Teilweise mussten wir den Anhänger abhängen, da sonst unsere Sachen unter Wasser gestanden hätten. War aber echt lustig. Bis auf eine Kneipe mit Laden gabe es auf dem Weg hinter Manzanillo keine Einkaufsmöglichkeiten, das Trinkwasser wurde bei uns langsam knapp.

Kurz vor Playa Coyote kamen wir dann wieder in der Nähe der Küste raus. Unser Weg führte aber ins Landesinnere, bis nach San Francisco de Coyote. Direkt am Ortseingang gab es einen Supermarkt, dort konnten wir endlich unseren Getränkevorrat wieder auffrischen. Zufälligweise gehörte dem Besitzer auch die Cabinas Rey, welche direkt hinter dem Supermarkt standen. Das Zimmer war sehr schön und gross, es gabe eine Möglichkeit draussen hinter dem Bungalow zu sitzen. Mit dem Abendessen war es auch ganz praktisch, direkt neben unserer Unterkunft gabe es eine kleine Soda. Eine Speisekarte gabe es nicht, dafür bekamen wir aber ein leckeres Essen, bevor wir uns geschafft und zufrieden in unseren Bungalow zurückzogen.

Strecke: 42 km, Cabuya - San Francisco de Coyote
Höhenmeter: 468 Hm
Unterkunft: 25,-US$, Francisco de Coyote, Cabinas Rey
GoogleEarth Datei:  Tour5

Cabuya - San Francisco de Coyote

Montag 01.03.2010

Am Morgen gab es nach dem Aufstehen im Soda noch ein reichliches Frühstück. Gallo Pinto, das Nationalgericht in Costa Rica zum Frühstück. Auch wir hatten langsam erkannt, das es für das Radfahren die ideale Grundlage war, nach einer Portion brauchten wir bis zum Abendessen nichts weiteres mehr. Bei Kuchen oder Weissbrot, hatten wir nach einigen Stunden wieder Hunger. So konnten wir also gut gesättigt auf die weitere Fahrt nach Samara gehen.

Die Strasse führte aus dem Hinterland langsam wieder zurück in Richtung Küste. Der Strassenbelag war sehr wechselhaft, es gab gute Abschnitte, dann bildete wieder extremes Waschbrett und loses Geröll den Strassenbelag. Zusammen mit den Ausblicken auf die Küste kamen wir aber ganz gut voran und näherten uns unserem Tagesziel Samara. Bei Islita kamen wir das erste Mal wieder direkt bis ans Wasser, eine kleine feine Bucht, kaum Leute, einfach wunderschön. Hinter der Bucht kam dann wieder der anstrengende Teil, wir mussten wiedermal über einen Bergrücken. Kurz vor Estrada gab es nochmal eine Flussdurchquerung, dann hatten wir endlich mal wieder Asphalt unter den Reifen und kamen somit deutlich schneller voran. Bei Puerto Carrillo kamen wir dann wieder direkt am Meer raus, vor den Mangroven warnte eine Schild vor den Krokodilen. Damit standen unsere Flussdurchquerungen auf einmal in einem anderen Licht.

Wir fuhren weiter bis Samara, ein voll touristisch ausgebauter Ort. Wir stiegen direkt am Strand in der Casa Valeria ab. Die Unterkunft war ganz ok, im Preis-Leistungsverhältnis aber zu teuer. Vorteil der Unterkunft war, das es einen direkten Strandzugang gab, somit konnten wir uns am Abend bei Dunkelheit noch an den Strand setzen und dem Mond zuschauen und den Wellen zuhören, bevor wir im Bett verschwanden.

Strecke: 47 km, San Francisco de Coyote - Samara
Höhenmeter: 698 Hm
Unterkunft: 50,-US$, Samara, Casa Valeria
GoogleEarth Datei:  Tour6

San Francisco de Coyote - Samara

Dienstag 02.03.2010

Kurz hinter Samara war die geteerte Strasse wieder zu Ende und es ging für uns wieder auf gravel routes weiter. Eine Flussdurchquerung stand auch wieder auf dem Plan, diesmal mit gut knietiefem Wasser. Im weiteren Verlauf trafen wir auf die Strasse von Nicoya nach Garza, dort wurde die Strasse schlecht und der Verkehr dichter. Hinter Garza ging es weiter in Richtung Nosara, nach einigen Kilometern bogen wir ab in Richtung Ostional.

Der Rest der Strecke bis Ostional war dann wieder gut zu befahren, die anstehenden Flussdurchquerungen wären auch bei höherem Wasserstand möglich gewesen, da es kleine Fussgängerbrücken gab. So erreichten wir den kleinen Ort Ostional gegen Mittag. Die Kabinen lagen hinter einer kleinen Pulperia, waren gut, hatten aber keine Fensterscheiben, sondern nur Fensterläden.

Nach der Nachmittags-Siesta unternahmen wir einen ausgiebigen Strandspaziergang. Ostional ist bekannt für seine Strände an denen Schildkröten ihre Eier ablegen. Die Reste der Eier kann man am Strand noch sehen. Der Sonnenuntergang brachte dann eine herrlich roten Sonne die im Meer versank und Wellenreiter die davor ihr Glück versuchten. Abendessen gab es in einer Soda in der Mitte des kleinen Ortes.

Strecke: 36 km, Samara - Ostional
Höhenmeter: 196 Hm
Unterkunft: 8000,-Colones, Ostional, Cabinas Guacamayas
GoogleEarth Datei:  Tour7

Samara - Ostional

Mittwoch 03.03.2010

Um unsere Unterkunft herum wohnten zwar jede Menge Hähne, aber es wurde trotzdem eine ruhige Nacht. Zum Frühstük gingen wir in die Soda im Ortskern, das Abendessen am Vorabend war schon lecker, das Frühstück, natürlich mit Gallo Pinto als Stärkung für den Tag auf dem Rad. Der Weg war wie an den letzten Tagen auch, unbefestigt und von unterschiedlicher Qualität. In den vergangenen Tagen hatten wir uns aber schon so daran gewöhnt, das es uns nicht mehr viel ausmachte.

Unser Tagesziel Playa Junquillal konnten wir nicht auf dem direkten Weg über eine Küstenstrasse erreichen. Wir wollten aber auch nicht zu weit ins Landesinnere fahren, sondern suchten nach der direktesten Verbindung. Zuerst dachten wir es müsste in Lagarto abgehen, dort gab es keine richtige Strasse die an der Küste entlang führte. So fuhren wir auf der Hauptstrasse weiter bis hinter Venado. Dort gab es eine kleinere Strasse die links abbog, als Orientierung, dort steht ein Wegweiser zu einem Hotel in Tamarindo. Der Weg war ein kleiner Hohlweg, völlig ohne Verkehr und mit dem Rad gut zu befahren. Einmal mussten wir noch durch einen Fluss, dann kamen wir Paraiso direkt an der Brücke raus. Rechts ging eine Teerstrasse weg, wir mussten aber nach links und hatten nach einer kurzen Strecke unser Tagesziel Playa Junquillal erreicht. Der Ort war nicht allzu gross, aber langgezogen.

Unser Hotel lag direkt an der Hauptstrasse, etwas oberhalb der Strasse. Es war das Hotel El Castillo Divertido, bei uns im Reiseführer als Costaricanisch-deutsche Leitung beschrieben, zwischenzeitlich betreibt Silvia nach Ihrer Scheidung das Haus allein. Wir hatten Glück und waren die einzigen Gäste. Das Gebäude war urig, wie eine Burg mit einer herrliche Dachterasse, die Zimmer waren sehr schön. Es gibt 6 Zimmer, wir bekamen das Zimmer mit einer herrlichen Aussicht in den Garten. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, machten wir einen Spaziergang bis zum Ende des Ortes. Zurück ging es übr den Strand. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag weiterfahren, nachdem wir aber mit Silvia eine Paddeltour durch die Mangroven machen wollten, planten wir zwei Übernachtungen ein. Am Abend genossen wir erstmal den Sonnenuntergang auf der Dachterasse bei einem leckeren Imperial, dann ging es zum Abendessen in die Strandbar. Dort war tierisch was los, es war der Treffpunkt sämtlicher dort lebender Ausländer am Abend. Das Essen war aber auch echt lecker und so kehrten wir gut gesättigt nach hause zurück.

Strecke: 32 km, Ostional - Playa Junquillal
Höhenmeter: 464 Hm
Unterkunft: 40,-US$, Playa Junquillal, Hotel El Castillo Divertido
GoogleEarth Datei:  Tour8

Ostional - Playa Junquillal

Donnerstag 04.03.2010

Da wir uns am Vortag entschieden hatten, zwei Nächte bei Silvia zu übernachten, konnten wir es am Morgen ruhig angehen lassen. Frühstück war für 08.ooUhr angesagt, anschliessend packten wir die Boote auf den Anhänger und fuhren mit Silvia durch den Ort bis zum Fluss, der vom Landesinneren kam und ins Meer floss. Dies war auch der Grund dafür, das es keine direkte Strasse an der Küste entlang nach Playa Junquillal von Süden her kam. Wir luden die Boote ab und freuten uns auf unseren Ausflug.

Für uns war es die erste Tour in einem Einer. Das war schon etwas anders zu fahren als ein Kanu, auf dem Hinweg hatten wir wegen der Ebbe Gegenströmung und Wind von vorn. Somit war es nicht ganz einfach die Richung zu halten. erst nach einiger Zeit kamen wir in den Windschatten der Bäume, dann war es etwas leichter. Der Ausflug war echt intressant, Silvia wusste eine Menge über die Pflanzen und Tierwelt, die Mangrovenbäume sahen skurriel aus, eine rundum gelungene Tour. Die Tour führe einige Zeit den Fluss entlang, bis uns ein umgestürtzter Baum die weitere Fahrt verwehrte. Die Rückfahrt war dann mit Rückenwind und mit der leichten Strömung deutlich leichter.

Nachdem wir wieder alles verladen hatten und zurück zu unserer Unterkunft kamen, hatte Silvia noch einen guten Tip für den Nachmittag. Etwas nördlich von unserem Hotel lag ein herrlicher weisser Strand, den wir aber nur bei Ebbe entlang der Küste erreichen konnten. Zum Baden war es zwar nicht geeignet, dafür konnten wir uns in kleine Tidepools legen, deren Wasser schön warm war und nur gelegentlich kam eine Welle und brachte neues Wasser. Bis die Flut kam konnten wir im Wasser liegen, dann blieben wir noch einige Zeit am Strand, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Zurück gingen wir über die Dünen, auf diesem Weg kamen wir auch zurück zu unserem Hotel. Am Strand entlang wären wir auch nicht mehr gekommen, wegen der Flut. Den Rest des Tages verbrachten wir wie am Vorabend, Bierchen zum Sonnenuntergang auf der Dachterasse, dann Essen in der Cantina zum Abschluss eines sehr schönen Tages.

Strecke: 0 km, Playa Junquillal
Höhenmeter: 0 Hm
Unterkunft: 40,-US$, Playa Junquillal, Hotel El Castillo Divertido

Freitag 05.03.2010

Heute sollte es wieder aufs Rad gehen, deshalb standen wir wie meist kurz nach 06.ooUhr auf. Frühstück hatten wir auf 07.ooUhr bestellt. Wir hatten unser Fahrrad schon gepackt, als unsere Gastgeberin aufwachte und wir so doch noch zu einem Frühstück kamen. Anschliessend starteten wir zur weiteren Fahrt in Richtung Norden. Unser Tagesziel lag nördlich von Tamarindo, wir wollten in Brasilito übernachten.

Der Weg führte wieder zurück nach Paraiso und von dort wieder zurück zur Küste. Die Strasse war wieder von unterschiedlicher Qualität, teilweise aber auch sehr schlecht. Es gab aber zum Glück wenig Verkehr. Hinter San Jose Pinilla hatten wir zur Abwechslung mal ein Stück Teerstrasse, dann kam nochmal ein stark befahrenes Stück Strasse ohne Teer bevor wir in Villareal rauskamen. Von dort aus hatten wir für den Rest des Tages einen gut zu befahrenden Strassenbelag. Wir machten einen kurzen Abstecher in Richtung Tamarindo, da wir Geld brauchten und bisher noch an keinem Geldautomaten vorbei kamen. Der Abstecher wäre aber nicht nötig gewesen, hinter Villareal kamen häufiger Geldautomaten.

Bis Huacas war die Strasse nicht gut zu befahren, es gab keinen Seitenstreifen, viel Verkehr und starken Wind. Hinter Huacas bogen wir in Richtung Brasilito ab, welches schnell erreicht war. Für den nächsten Tag blühte uns die weitere Fahrt auf der Hauptstrasse, wenn wir nicht noch einen anderen Weg finden würden. Gleich am Ortseingang von Brasilito blieben wir in den Cabinas Diversion Tropical hängen, wir bekamen ein schönes Zimmer zu einem erschwinglichen Preis. Den Rest des Tages verbrachten wir mit einer ausgiebigen Strandwanderung. Der Chef des Hotels, Rick, war ein begeisterter Radler und hatte einige Karten von der Umgebung angefertigt. Dort fanden wir dann auch eine andere Möglichkeit um am nächsten Tag nach Liberia zu kommen, der Monkey Trail, ein vielversprechender Name.

Strecke: 46 km, Playa Junquillal - Brasilito
Höhenmeter: 261 Hm
Unterkunft: 31,-US$, Brasilito, Cabinas Diversion Tropical
GoogleEarth Datei:  Tour9

Playa Junquillal - Brasilito

Samstag 06.03.2010

Die Zimmer im Hotel waren sehr gut ausgestattet, neben Fernseher und Kühlschrank gab es auch eine Kaffemaschine und freien Kaffee. So verlegten wir das Frühstück nicht in eine Soda, sondern direkt in unser Zimmer. Somit kamen wir auch ziemlich früh aufs Rad und konnten die kühle Zeit des Morgens zum radeln nutzen. Die Tourbeschreibung von Rick war eine grosse Hilfe, er hatte alle wichtigen Orientierungspunkte eingezeichnet und so kamen wir gut bis zum Monkey Trail. Bei Potrero hatten wir einen letzten Blick auf den Pazifik, ab jetzt ging es vom Meer weg und die Karibikseite sollten wir im weiteren Verlauf der Tour nicht mehr erreichen.

Wir waren wieder auf einer ungeteerten Strasse unterwegs, es sollte aber so ziemlich die letzte grosse Tour auf einer unbefestigten Strasse sein. Im Bereich der Küste war der Weg sehr gut befahrbar, als wir uns von der Küste entfernten und es bergig wurde, kam nochmal ein richtiger Hammer. Wir mussten gut 200 Hm überwinden, es war tierisch steil und wir mussten uns beim schieben richtig reinhängen. Nachdem wir die Steigung überwunden hatten, ging es wieder besser, es gab zwar noch einiges auf und ab, aber es war nicht mehr so extrem steil. Die Strasse war teilweise gut zu befahren, teilweise aber auch wieder sehr steinig und uneben. In der Nähe von Sardinal kamen wir wieder auf eine gute geteerte Strasse. Links ging es zum Playa de Coco, wir fuhren aber nach rechts und hatten nach einigen Kilometer bei Comunidad die Hauptstrasse "21" erreicht. Von dort aus waren es noch 20 km bis zu unserem Tagesziel Liberia. Die Strasse führte noch etwas nach Norden, dann bogen wir weiter ins Landesinnere ab. Die Strasse stieg etwas an, der Wind von vorn wurde stärker. Kurz vor dem Flughafen von Liberia kamen wir an der deutschen Bäckerei / Cafe Europa vorbei und nutzen die Möglichkeit um uns zu stärken. Es gab echt leckere Sachen und während wir unseren Frozen Cappucino genossen, kam der Chef des Hauses vorbei und begrüsste uns. Er hatte uns vor einigen Tagen auf Nicoya mit unserem Tandem gesehen, als er Backwaren auslieferte. Wir machten uns wieder auf den weiteren Weg, bis Liberia mussten wir gegen den starken Wind kämpfen.

In Liberia blieben wir gleich an der Interamerikana hängen, bevor wir in der Stadt lange nach einer Unterkunft suchen müssten, entschlossen wir uns beim El Punto B&B abzusteigen. Eine echt gute Wahl, die Zimmer waren sehr schön und die Hauptstrasse störte nicht allzu sehr. Wir machten erstmal eine ausführliche Siesta, Kerstin nutze die Gelegenheit die Hängematte vorm Zimmer aufzuhängen. Dann gingen wir in die Stadt, es war immer noch tierisch heiss. In der Stadt sollte eigentlich ein Fest mit Stierkampf sein, wir konnten aber ausser einer Bühne auf dem Markt nichts weiteres finden. Nach dem Abendessen machten wir uns auf den Rückweg zu unserer Unterkunft. Kurz bevor wir dort waren, hörten wir Musik, welcher wir folgten. Und so kamen wir doch noch zum Stierkampf, mit Rummel und grosser Bühne mit Musik. War echt interessant und lustig und so dauerte es doch noch einige Zeit, bevor wir zu unserer Unterkunft zurück kamen.

Strecke: 56 km, Brasilito - Liberia
Höhenmeter: 423 Hm
Unterkunft: 50,-US$, Liberia, El Punto B&B
GoogleEarth Datei:  Tour10

Brasilito - Liberia

Sonntag 07.03.2010

Für den heutigen Sonntag stand eine Fahr auf den Interamericana auf dem Plan. Zum Glück konnten wir die Fahrt auf einen Sonntag legen, wir vermuteten das da der Verkehr insbesondere von LKWs vielleicht nicht ganz so stark ist. Am Morgen gab es erstmal ein leckeres Frühstück am Hotel. Es war mit viel Liebe und hübsch zubereitet, satt machte es ebenso. Gegen 07.3oUhr sassen wir dann im Sattel und fuhren los in Richtung Las Canas. Der Wind kam immer noch extrem stark von der Bergen her, wir hatten ihn somit von der linken Seite. Auf dem Weg in Richtung Las Canas überholte uns ein Motorrad mit einem taiwanesischen Paar. Wir machten eine Rast und unterhielten uns mit den beiden. Die beiden waren auf der Reise von Los Angeles nach Panama, innerhalb von etwa 2 Wochen hin und zurück. Ein kurzes Gespräch, ein Foto und eine Videoaufnahme, dann waren die beiden wieder weg. Sie kamen an dem Sonntag aus Nicaragua und wollten am Abend in Panama sein.

Wir fuhren in aller Ruhe weiter. Bei der Polizeistation in Pijije wurden alle Papiere insbesondere von Ausländern kontrolliert, es gab aber keine Probleme. Wir radelten weiter in Richtung Las Canas. Der Verkehr wurde im Laufe des Vormittages dichter, die Anzahl der LKWs war aber noch überschaubar. Der Rückspiegel war trotzdem eine gute Einrichtung, da wir somit nicht von den LKWs und Autos so stark überrascht wurden.

Kurz vor Las Canas statten wir der Aufzuchtstation Las Pumas einen Besuch ab. Dort gab es einige Raubkatzen und Vögel zu sehen, die nicht mehr ausgewildert werden können. Dort trafen wir auch eine Gruppe Deutscher Reisende, die aus der Bergregion von Arenal kamen und eine Woche fast nur schlechtes Wetter hatten. Wir konnten uns über die mangelnde Sonne dagegen nicht beschweren. In Las Canas fuhren wir bis zu Unterkunft und bekamen auch problemlos ein Zimmer. Bis zum späteren Nachmittag machten wir Siesta, bei der Hitze keine schlechte Idee. Dann machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort, bevor wir uns eine Soda für das Abendessen suchten. Auf dem Rückweg zur Unterkunft machten wir noch Bekanntschaft mit einem ca. 10cm grossen Skorpion. Dieser lauerte in der Dunkelheit vor unserer Eingangstür, da ich ihn aber frontal mit meiner Radsandale traf, ging dieses Zusammantreffen nur mit einem Schreck für uns und tödlich für den Skorpion aus. Jetzt wussten wir auch, warum die Tür einen Gummi im Türspalt hatte.

Strecke: 50 km, Liberia - Las Canas
Höhenmeter: 219 Hm
Unterkunft: 15.000,-Colones, Las Canas, Cabinas Coribici
GoogleEarth Datei:  Tour11

Liberia - Las Canas

Montag 08.03.2010

Nach dem Schreck des Vorabends mit dem Skorpion verging die Nacht ohne Probleme. Am Morgen gingen wir zum Frühstück in eine Soda in der Nähe unserer Unterkunft, dort hatten wir auch zu abend gegessen. Wir hatten schon alles verpackt und konnten somit nach dem Frühstück (Gallo Pinto natürlich) gleich loslegen. Wir fuhren los direkt in Richtung Berge, diesmal hatten wir den Wind direkt von vorn. Wir wussten das es an dem heutigen Tag eine ziemlicher Kletterei werden sollte, da wir in die Berge hinein fuhren. Am Anfang war es noch gut zu fahren, es ging etwas rauf, dann kam erstmal wieder eine Abfahrt und auf der anderen Seite ging es, noch im Windschatten des Berges, wieder hoch. Anschliessend hatten wir den Wind aber so richtig von vorn, es war teilweise nicht möglich zu fahren, da der Wind uns zuviel Kraft und somit Geschwindigkeit kostete.

Tagesziel war geplant in Tilaran, nachdem wir dort aber schon gegen 11.ooUhr ankamen, entschlossen wir uns zur Weiterfahrt. Es gab noch einige Steigungen zu überwinden, dann sahen wir das erste Mal den Arenal-See. Erst dachten wir, wir fahren in die Regenwolke hinein, die vor uns lag, als wir aber am See ankamen riss es auf und es wurde wieder ein schöner Tag. Unterwegs machten wir noch in einer Kaffeerösterei Halt und genossen einen leckeren Kaffee, bevor wir uns auf die restlichen Kilometer bis Nuevo Arenal machten.

Bis dorthin gab es noch einige kurze aber knackige Steigungen zu überwinden, bevor wir den Ort erreichten. Der Ort war ganz klein, wir fanden aber ein passables Zimmer. Laut der Aussage von Silvia aus Playa Junquillal sollte die deutsche Bäckerei auch Zimmer vermieten, dies schien aber nicht zu stimmen. Nach einem kurzen ernüchterndem Blick in die Cabinas Rodriguez (ziemlich finstere Unterkunft, im Loose aber als "günstig" und "sauber" beschrieben) kamen wir direkt daneben unter. Absolut empfehlenswert für Abendessen und Frühstück ist die Soda am Fussballplatz, welche direkt neben unserer Unterkunft lag.

Strecke: 53 km, Las Canas - Nuevo Arenal
Höhenmeter: 1355 Hm
Unterkunft: 10.000,-Colones, Nuevo Arenal, Cabinas Vista Lago
GoogleEarth Datei:  Tour12

Las Canas - Nuevo Arenal

Dienstag 09.03.2010

Am Morgen ging es zum Frühstück wieder in die Sportplatzsoda. Das Frühstück war genau so lecker wie das Abendessen, somit konnten wir gut gestärkt auf die weitere Reise gehen. Das Wetter war sehr schön, die Regenwolken vom Vortag waren komplett abgezogen, es gab wieder strahlenden Sonnenschein. Die Strasse führte entlang des Sees weiter in Richtung Südosten. Vom Vulkan Arenal hatten wir bisher noch nichts gesehen. Nach einigen Kilometer Fahrt erreichten wir das Hotel Los Heroes, eine Alpenlandschaft mitten in Costa Rica. Es gab Almhütten, eine kleine Kirche und eine Schmalspurbahn, die auf dem Gelände fuhr. Da hatte sich wohl jemand seinen Traum von der schweizer Heimat verwirklicht.

Wir hielten uns nicht allzu lange dort auf, hinter der nächsten Kurve ergab sich dann der erste Blick auf den Vulkankegel. Auf den nächsten Kilometern ergaben sich immer neue Blicke auf den Vulkan, echt beeindruckend. Wir hatten absolutes Glück, der Vulkan war den ganzen Tag fast wolkenfrei. Kurz vor der Staumauer des Sees sahen wir unsere ersten Nasenbären. Diese hatten sich schon schön auf Touristen eingestellt, vor einem Fahrrad hatten sie zwar noch etwas Angst, kaum kam ein Auto, war die ganze Bande aber auf der Strasse. Unser Bananen wurden, politisch unkorrekt, auch zu Piscotenfutter.

Wir fuhren weiter bis zu unserer Unterkunft, welche direkt hinter dem Thermalbade Tabacon lag. Die Unterkunft war sehr schön, es gab drei Doppelbungalows im Hintergarten. Wir bekamen einen der Bungalows und nachdem wir ausgepackt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Wandern. Eigentlich wollten wir im Nationalpark wandern, kamen aber nach einigen Kilometern bei Reservat El Silencio vorbei, welches direkt an der Strasse lag. Also entschlossen wir uns dort wandern zu gehen, eine gute Wahl wie sich herausstellte. Die Wege führten durch den Regenwald und am Ende gab es einen herrlichen Blick auf den Vulkan. Es war eine echt gelungene Wanderung, für die wir etwa 2 h brauchten. Wieder zurück an der Unterkunft machten wir noch etwas Ruhe, bevor wir zum Essen gingen. Direkt neben unserer Unterkunft gab es ein Steakhouse, leckeres Essen aber nicht ganz billig. So kamen wir aber gut gesättigt wieder in unser Zimmer.

Strecke: 37 km + 10 km, Nuevo Arenal - Vulkan Arenal
Höhenmeter: 610 Hm
Unterkunft: 50,-US$, Vulkan Arenal, Hotel Lumbres del Arenal
GoogleEarth Datei:  Tour13

Nuevo Arenal - Vulkan Arenal

Mittwoch 10.03.2010

Eigentlich wollten wir heute weiterfahren. Beim Frühstück trafen wir ein anderes Paar aus Thüringen, welche schon einen Tag länger dort waren. Sie empfahlen uns die Wanderung im Nationalpark und so entschlossen wir uns, noch einen Tag zu verlängern. Somit ging es für uns nach dem Frühstück zwar auch aufs Fahrrad, aber ohne Gepäck.

Der Weg bis zum Nationalpark war schnell zurückgelegt. Wir schlossen das Fahrrad am Eingang an (nachdem wir die obligatorischen Eintritt von 10,-US$/Person abgedrückt hatten). Die Wanderung führte bis auf ein Lavafeld von wo man einen herrlichen Blick auf die aktive Seite des Vulkans hatte. Wir sassen dort gut 30 min und passten auf, wie Steine mit lauten Gedonner am Vulkankrater herunterpolterten. Auf dem Rückweg sahen wir unsere ersten Tukane. Wieder am Fahrrad angekommen machten wir uns auf den Weg zu unserem zweiten Tagesziel. Wir fuhren weiter zu den Hanging Bridges.

Für die Anfahrt mussten wir wieder zurück bis an den Arenalsee und über die Staumauer. Dort nahmen wir zur Stärkung noch eine gekühlte Kokosnuss, bevor wir uns zu dem Arenal Hanging Bridges quälten. Da gab es zwei tierisch steile Anstiege zu überwinden, welche wir selbst ohne Gepäck nicht fahren konnten. Dafür war das Privatreservat dann sehr sehenswert, auch wenn es bei 22,-US$/Person Eintritt nicht unbedingt ein Schnäppchen war. Die Wanderung führte über verschiedene Hängebrücken in einem schmalen Tal entlang, man bewegte sich auf verschiedenen Ebenen und konnte somit teilweise von oben auf die Baumkronen schauen. Dort sahen wir auch unsere erste etwas grössere Schlange auf dem Weg liegen, zum Glück bevor wir darauf traten. Von dem Reservat aus ging es zurück zu unserer Unterkunft, am Abend kehrten wir nochmal im Steakhouse ein, bevor ein abwechslungsreicher Tag zu Ende ging.

Strecke: 24 km, Vulkan Arenal
Höhenmeter: 536 Hm
Unterkunft: 50,-US$, Vulkan Arenal, Hotel Lumbres del Arenal

Donnerstag 11.03.2010

Am Morgen hies es Abschied nehmen von der schönen Unterkunft. Es gab noch ein gutes Frühstück, wir quatschten noch etwas mit den Altenburgern, welche weiter nach Norden wollten (mit dem Auto), dann wurde alles gepackt und es ging los in Richtung La Fortuna. Der Weg ab unserer Unterkunft war gespickt mit weiteren Unterkünften, Cabinas, Hotels, Resorts, es herrschte kein Mangel. Dies ging fast bis La Fortuna so. Der Weg führte für uns leicht bergab, so kamen wir gut voran. Dabei hatten wir noch einige sehr schöne Blicke auf den Vulkan, dessen Kegel von dieser Seite viel grüner war. Die Fahrt in die andere Richtung ist mit dem ständigen Blick auf den Vulkan sicherlich auch sehr schön, auch wenn es dabei nur bergan geht.

So erreichten wir La Fortuna, ein touristisch voll erschlossener Ort, ebenso mit ausreichend Unterkünfsmöglichkeiten. Wir fragten uns ernsthaft, wer in den ganzen Zimmern wohnen sollte. Kurz vor La Fortuna gab es dann wieder den ersten Supermarkt seit dem Arenal See. Wir fuhren weiter bis Tanque, dort kurz nach Norden und wieder weiter nach Osten. Hier gab es jede Menge grosse Felder, Ananas und Papaya wurden hauptsächlich hier angebaut. Wir fuhren weiter in Richtung Muelle, dort gab es noch eine grosse Überraschung. Kurz vor Muelle trafen wir den einzigen Tourenradler auf unserer Tour. Es war ein Niederländer, welcher erst in San Jose gestartet war.

In Muelle bogen wir nochmal kurz nach Norden ab, die Strasse führte weiter bis an die Grenze nach Nicaragua, von dort kamen jede Menge Trucks voll mit Obst. Wir fuhren aber nur bis zum Ortsausgang, dort gab es laut Reiseführer Iguanas unter der Brücke zu beobachten. Dies war dann auch wirklich so, grosse bunte Iguanas sassen neben der Strasse und wurden gefüttert oder lagen in den Bäumen neben der Strasse. Ein lohenswerter kurzer Abstecher. Wir fuhren weiter, Tagesziel war Aquas Zarcas. Die Strasse stieg im weiteren Verlauf leicht an und so suchten wir uns in Los Chiles de Aguas Zarcas eine Unterkunft. Nachdem wir in dem ersten Resort an der Strasse nicht unterkamen, fanden wir etwas abseits der Strasse doch noch eine schöne ruhige Unterkunft. Abendessen gab es in einen Seafood Restaurant im Ort.

Strecke: 61 km, Vulkan Arenal - Los Chiles
Höhenmeter: 331 Hm
Unterkunft: 14.000,-Colones, Los Chiles , Cabinas Tierra Bella
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Vulkan Arenal - Los Chiles

Freitag 12.03.2010

Die Nacht war ruhig gewesen, da wir weit genug von der Hauptstrasse weg waren, um die LKW mit ihren Bremsen kaum zu hören. Da es an der Unterkunft kein Frühstück gab, kamen wir früh los mit dem radeln. Eigentlich wollten wir gleich an der Strasse in einer Soda frühstücken, diese hatte aber noch zu. So mussten wir weiterfahren, was sich als ein harter Frühsport herausstellte. Es waren zwar nur ca. 4 km bis Aquas Zarcas, aber echt harte 4 km. Es war tierisch steil, die Strasse war eng und es gabe einiges an Verkehr. So waren wir schonmal total schweissgebadet, als wir Auas Zarcas erreichten. Dort gab es dann in einer Bäckerei endlich Frühstück, war wegen dem Anstieg gar keine schlechte Lösung. Sonst hätte sich das Essen seinen Weg zurück in die Freiheit gesucht.

Die Strasse war jetzt wieder besser zu befahren, es ging über Venecia und Rio Cuarto bis San Miguel. Die Strasse führte entlang des Gebirgsmassives, welches linker Hand von uns lag. Es waren zwar einige LKWs unterwegs, aber diese nahmen Rücksicht auf uns und so kamen wir gut voran. Hinter San Miguel bogen wir wieder ins Tiefland ab, es ging fast nur noch bergab bis zu unserem Tagesziel La Virgen. Die Suche nach einer Unterkunft gestaltete sich als etwas schwierig. Die Unterkunft von "Peter und der Wolf" lag ausserhalb, die anderen Quartiere (Cabinas Jenny bzw. Rancho Leona) gab es nicht mehr. So fuhren wir erstmal weiter und fanden dann direkt im Ort, etwas abseits der Strasse noch eine schöne Übernachtungsmöglichkeit.

Nachdem wir unseren Bungalow bezogen hatten, machten wir uns zu Fuss auf den Weg zum etwa 1 km entfernt liegenden Reserva Biologica Tirimbina. Dort verbrachten wir den Nachmittag mit wandern in dem Privatreservat, schöne Wege im Regenwald. Wir sahen Tucane und eine schöne giftig grüne Schlange. Wieder zurück an unserem Bungalow gab es noch etwas Ruhe in den Schaukelstühlen auf der Terasse, bevor wir zum Essen in eine Soda an der Hauptstrasse gingen. Auf dem Rückweg zur Schlafgelegenheit sahen wir noch unserer erstes Gürteltier.

Strecke: 43 km, Los Chiles - La Virgen
Höhenmeter: 609 Hm
Unterkunft: 10.000,-Colones, La Virgen, Terrasas de Sarapiqui
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Los Chiles - La Virgen

Samstag 13.03.2010

Die Nacht in dem Bungalow war angenehm ruhig gewesen. Als wir am Vortag einzogen, roch es noch etwas muffig (war wohl länger nicht gelüftet worden), dieser Geruch hatte sich aber verflüchtigt. So brachen wir reichlich früh auf, den Schlüssel liesen wir in der Tür stecken, da im Hinterhaus noch alles ruhig war. Frühstück gab es im Ort an einer Soda, viel hatte am Morgen noch nicht offen. Wir bekamen aber ein gutes Frühstück und konnten somit gut gestärkt losfahren. Die heutige Strecke sollte uns noch weiter in Richtung Osten bringen. Hinter La Virgen kamen im Bereich von Chilamate noch eine grössere Anzahl von Unterkünften, welche in den beiden Reiseführer aber nicht beschrieben waren. So erreichten wir bald Puerto Viejo, eine grössere Stadt. Von dort aus ging es wieder mehr in südöstlicher Richtung auf der Strasse Nr. 4 entlang, bis wir hinter Santa Clara auf die "32" trafen. Diese Strasse ist die Hauptverbindungsstrasse zwischen San Jose und der Karibikküste. Dementsprechend war auch reichlich was los, insbesondere viele LKWs waren unterwegs. Es war aber vom radeln her nicht so schlimm, die Strasse war sehr breit und verfügte ausserdem über einen schmalen Seitenstreifen, so dass wir relativ unbedrängt fahren konnten.

Unser Tagesziel war Rio Blanco, ein kleiner Ort direkt an der Hauptstrasse in Richtung Karibik. Wir erreichten den Fluss Rio Blanco und bogen kurz vorher zur Casa Rio Blanco Eco Lodge ab, wir hatten keine Lust direkt an der lauten Hauptstrasse zu übernachten. Die Lodge lag einen guten Kilometer von der Strasse entfernt, ein ungeteerter Kilometer und das auch noch bergauf. Betrieben wurde sie von einem holländischen Paar, wir bekamen einen Bungalow, echt urig direkt oberhalb des Flusses im Urwald. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten gingen wir zum baden. Um zur Badestelle zu kommen mussten wir einen kurzen Fussmarsch durch den Dschungel unternehmen, diesmal mit Radsandalen. Dann kamen wir an eine Kurve des Flusses, in der sich das Wasser etwas staute und dort gingen wir baden. Das Wasser war sehr erfrischend, die Strömung war stark aber es machte riesigen Spass. Wieder zurück am Bungalow machten wir uns wanderfertig und gingen die Strasse noch rund 2 1/2 h weiter in Richtung des Gebirgszuges. Das Wetter war am heutigen Tag etwas wolkig, aber es regnete nicht. Wieder zurück an der Lodge brachen wir nach einer kurzen Rast nochmal auf zum Abendessen, welches wir im Restaurant an der Hauptstrasse einnahmen. Dort wären auch die Cabinas des Cento Turistico Rio Blanco gewesen, schön gross aber direkt an der Strasse. Wir hätten auch in unserer Unterkunft essen können, die Vermieterin hätte auch gekocht.

Strecke: 60 km, La Virgen - Rio Blanco
Höhenmeter: 331 Hm
Unterkunft: 41.600,-Colones, Rio Blanco, Casa Rio Blanco Ecolodge
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La Virgen - Rio Blanco

Sonntag 14.03.2010

Die Nacht im Urwald war echt interessant gewesen, die Hütten hatten keine richtigen Fenster, sondern nur Gaze, somit hörte man jeden Geräusch aus dem Wald. Wir schliefen aber sehr gut, am Morgen gab es draussen mal einen richtigen Regenguss, welcher uns aber nicht störte. Frühstück gab es diesmal und so lernten wir die anderen Bewohner der Lodge auch nochmal kennen. es waren mehrer Amis und noch ein deutsches Paar, alle waren aber mit dem Auto da. Nach dem Frühstück packten wir zusammen und machten uns wieder auf den Weg. Wir fuhren bis Guápiles auf der Hauptstrasse, dann verliesen wir diese und fuhren in den Ort hinen. Bis nach Guácimo gab es eine in einigen Kilometern parallel verlaufende Strasse, welche wir nutzen wollten. Die Strasse führte dann parallel zur alten Bahnschiene aus dem Ort hinaus, eine echt tolle Strecke.

In Jiménez passierte es uns dann, das wir den falschen Abzweig erwischten und uns verfuhren. Am Stadtpark hätten wir wohl nach rechts abbiegen müssen, wir fuhren aber nach links und dachten, die Strasse macht schon bald wieder einen Knick in die richtige Richtung. Als wir nach einigen Kilometern bergab eine Bahnschiene kreuzten, war aber klar das wir falsch waren. Es gab auf unserer Karte in unserer Richtung noch eine Strasse nach Guácimo, diese wollten wir nehmen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir ja noch nicht, das die Strasse ducrh einen Fluss führte und zwar durch einen richtigen. Ich versuchte erstmal ohne Fahrrad zu Fuss ans andere Ufer zu kommen, dies war unmöglich. Hüfttiefes Wasser, ein extrem starke Strömung und glatte abgerundete glitschige Steine machten es unmöglich. Wir versuchten es noch an einer zweiten Stelle, mit dem selben Ergebnis. Somit mussten wir bis zur Bahnschiene zurück, dort entschlossen wir uns nicht den ganzen Weg zurück bis Jiménez zu fahren, sondern entlang der Schienen die etwa 600m bis zur nächsten Strasse zurück zu legen. Ein tolles Abenteuer, mit Tandem und Anhänger auf den Bahngleisen über eine alte Brücke (es lagen zwar zwei Bretter auf den Bahnschwellen, die Bretter waren aber auch nicht mehr neu und zwischen den Schwellen gab es nichts mehr bis hinunter zum Wasser). Wir schafften es aber gut, es kam auch kein Zug. Von der anderen Seite aus war es dann nicht mehr weit bis nach Guácimo und auch die restlichen Kilometer bis Siquirres schafften wir gut.

Siquirres war das Tagesziel des heutigen Tages. Es gab dort lt. Reiseführer das Centro Turistico Pacuaré als empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeit. In der Stadt selbst fanden wir auch nicht ansprechendes, das Centro lag an der Hauptstrasse etwas östlich der Stadt. Dort nachmen wir uns ein Zimmer, welches ganz gut war. Essen bekamen wir direkt im grossen angeschlossenen Restaurant und somit brauchten wir uns nichtmehr sehr viel bewegen an den Tag. Am Abend fing es an zu regnen, was uns aber nicht störte.

Strecke: 63 km, Rio Blanco - Siquirres
Höhenmeter: 250 Hm
Unterkunft: 12.000,-Colones, Siquirres, Centro Turistico Pacuaré
GoogleEarth Datei:  Tour17

Rio Blanco - Siquirres

Montag 15.03.2010

Am heutigen Tag sollte eine richtige Bergetappe auf dem Plan stehen. Wir befanden uns am Morgen noch auf rund 60 Hm und wollten am Abend in Turrialba auf über 600 Hm sein. Frühstück gab es erstmal noch vorn im Restaurant, dann fuhren wir los zurück in die Stadt und hinauf in die Berge. Die Strasse war echt schön zu befahren, es gab nicht viel Verkehr, dafür ging es aber ab der Stadt nur bergauf. Zu Beginn der Kletterei hatten wir noch genug überschüssige Kraft zu fahren, im weiteren Verlauf mussten wir aber viel schieben. Auf den ersten 14 km kamen wir von ca. 60 Hm auf über 750 Hm, war eine tolle Kraxelei (und Quälerei). Mit Unterkünften sah auf der Strecke schlecht aus, ca. 10 km hinter Siquirres gab eine Soda mit angeschlossenen Cabinas. Von dort hatte man einen tollen Blick ins Tal hinunter, dies war aber die einzige Übernachtungsmöglichkeit die mir noch auffiel. Mit Supermärkten sah es dagegen nicht so schlecht aus, neben einigen kleinen Pulperias gibt es in Tres Equis und in Pavones Supermärkte. Die Strecke ist zwar anstrengend, aber es gibt wenig Verkehr und man hat tolle Blicke auf die einen umgebende Bergwelt.

Hinter Linda Vista hatten wir die erste Passhöhe erreicht, danach ging es immer auf & ab, wir erreichten unser Tagesziel Turrialba so gegen 13.3oUhr. Nachdem wir im Hotel unser Zimmer bezogen hatten, machten wir uns gleich nochmal auf die Socken, um den Botanischen Garten vor den Toren der Stadt zu besuchen. Wir kamen auch noch rechtzeitig dort an, da der Garten nur bis 16.ooUhr geöffnet hat und somit 15.ooUhr letzter Eintritt war. Der Garten war zwar dann nicht allzu gross, dafür aber echt interessant. Zurück in unserem Hotel machten wir noch eine kleine Pause, bevor wir zum Essen gingen. Leider hatten einige der kleineren Sodas, die wir tagsüber geshen hatten, schon zu. Wir bekamen aber trotzdem ein gutes Abendessen und zogen uns anschliessend satt und zufrieden ins Hotel zurück. Tagsüber hatten wir versucht neues Duschbad zu kaufen, es gab in dem grossen Supermarkt genau eine Sorte, dafür aber Unmenge von Seifestücken.

Strecke: 50 km, Siquirres - Turrialba
Höhenmeter: 1334 Hm
Unterkunft: 35,-US$, Turrialba, Hotel Interamericano
GoogleEarth Datei:  Tour18

Siquirres - Turrialba

Dienstag 16.03.2010

Da es in unserem Hotel kein Frühstück gab, suchten wir uns eine Möglichkeit in der Umgebung und wurden direkt neben unserer Unterkunft in der Krankenhaus-Soda fündigt. Die hatte gerade aufgemacht, wir waren die ersten Gäste und bekamen eine riesige Portion Gallo Pinto und einen Obstteller. Gut gesättigt packten wir anschliessend unser Sachen und beluden das Fahrrad. Beim bezahlen fragte mich die Chefin wo wir heute hinwollten. Als ich ihr sagte, dass das Orosi Tal unser Ziel sei, sagte sie uns das es zwei Möglichkeiten gebe, um dorthin zu kommen. Wir könnten über Juan Vinas und Paraiso fahren. Dies war die Hauptstrecke mit viel Verkehr. Alternativ gebe es noch die Möglichkeit über Tucurrique zu fahren. Wir entschlossen uns für die zweite Möglichkeit und verliesen Turrialba auf dem gleichen Weg, auf dem wir am Vortag in die Stadt hinein gefahren waren.

Einige Kilometer hinter der Stadt kamen wir dann wieder auf neue Wege. Später kam ein Wegweiser Richtung Tucurrique, nach einem kurzen Umweg fuhren wir auf diese Strasse. Kurz nach dem Abzweig hörte der Asphalt auf, ein letztes Mal fuhren wir auf einer ungeteerten Strasse. Die Strasse war aber gut zu befahren, es ging durch ein Tal mit Zuckerrohr. Eine schöne Strecke mit wenig Verkehr und am Anfang weitestgehend ohne Berge. Ab einem gewissen Punkt änderte sich das mit den Bergen aber. Hinter Oriente kam ein erster Anstieg, ab Tucurrique hatten wir auch Asphalt unter den Reifen. Bis nach Cachi kam ein richtig anstrengender etwa 3 km langer Anstieg, wir kamen bis auf über 1100 Hm. Bei Cachi hatten wir den östlichen Teil des Cachi Sees erreicht, jetzt ging es entlang des südlichen Ufers bis Orosi. Kurz vor Orosi konnten wir mit dem Rad nicht die Hängebrücke über den Orosi Fluss nutzen, da die Einfahrt auf die Brücke nicht fürs Rad nutzbar war. Die Autobrücke führte dann ca. 2 km südlicher über den Fluss, dann ging es auf der anderen Seite wieder zurück in den Ort. Wir fanden ein freies Zimmer in der Orosi Lodge, sehr schön mit kleiner Küchenecke, Kühlschrank und Kaffeemaschine. Viel passierte an dem Tag nicht mehr, am Abend suchten wir uns eine schöne Soda und liessen dort und in unserem Zimmer den Abend ausklingen.

Strecke: 61 km, Turrialba - Orosi
Höhenmeter: 1064 Hm
Unterkunft: 60,-US$, Orosi, Orosi Lodge
GoogleEarth Datei:  Tour19

Turrialba - Orosi

Mittwoch 17.03.2010

Nachdem wir das Zimmer für 2 Nächte gebucht hatten, konnten wir es früh etwas ruhig angehen lassen. Frühstück gab es direkt an unserer Unterkunft, die Orosi Lodge betrieb auch ein Cafe, dort gabe es Frühstück. Nach dem Frühstück holten wir uns unser Fahrrad wieder, welches bei den Besitzern der Lodge in der Garageneinfahrt stand, bewacht von 3 grossen Dobermann-Hunden. Wir wollten am heutigen Tag den Parque Nacional Tapanti besuchen, welcher etwa 12 km entfernt vom Ort lag. Dies bedeutete erstmal noch einige Höhenmeter bergauf zu klettern, das ganze mal wieder auf ungeteerten Strassen. Am Parkeingang hiess es dann wieder 10,-US$ pro Person abzudrücken, dann konnten wir den Park besuchen. Es gab einen Hauptweg durch den Park, von welchem rechts und links mehrere kurze, teilweise aber auch anstrengende Wege abgingen. So waren wir den ganzen Vormittag unterwegs, mit der Rückfahrt kamen wir kurz nach dem Mittag wieder an unserer Unterkunft an.

Eigentlich wollten wir am Nachmittag noch das neben unsere Lodge befindliche Thermalbad besuchen, da wir aber erst so spät wieder ankamen, lohnte sich dies nicht mehr. So nutzen wir den Rest des Nachmittages zum Entspannen und machten Pläne für den nächsten Tag. Dabei hatten wir noch eine Idee für den nächsten Tag, wir verschoben die Abfahrt um einen weiteren Tag und buchten für den Donnerstag eine Tour zum Vulkan Irazú mit dem Auto.

Strecke: 22 km, Orosi
Höhenmeter: 386 Hm
Unterkunft: 60,-US$, Orosi, Orosi Lodge
GoogleEarth Datei:  Tour20

Orosi

Donnerstag 18.03.2010

Da wir unsere Vulkantour für 07.3oUhr gebucht hatten, mussten wir auch wieder um 06.3oUhr aufstehen um rechtzeitig mit dem Frühstück fertig zu sein. Unser Fahrer kam pünktlich mit seinem Jeep vorbei und so konnten wir mal ganz entspannt im Auto sitzen und die Landschaft betrachten. Unser Fahrer kannte sich gut aus, er war in der Gegend von Orosi aufgewachsen. Das grosse Problem war nur die Sprache, Carlos sprach kein englisch und unser spanisch war für eine entspannende Unterhaltung nicht ausreichend.

Die Fahrt hoch zum Vulkan war abwechslungsreich und wir konnten uns gleich die Strecke des nächsten Tages fürs Fahrrad anschauen. Zuerst ging es heraus aus dem Orosi Tal bis Paraiso, dann nach Cartago und von dort aus hinauf zum Vulkan. Die Strasse stieg kontinuierlich bis auf über 3000 m an, wir hatten schöne Ausblicke auf die unter uns liegenden Städte. Die Felder entlang der Strasse änderten sich mit zunehmender Höhe. Zuerst bestimmten noch Kaffee- und Bananenplantagen das Bild, anschliessend kamen Möhren und Zwiebeln und auf 3000 m Kartoffeln. Der Park kostete wie immer 10,-US$/Person Eintritt. Die grüne Lagune, der Kratersee war reichlich eingetrocknet, der Vulkankrater selbst war aber schon sehenswert. Der Blick hinab ins Tal war durch einige Wolken und etwas Dunst nicht ganz so klar.

Auf der Rückfahrt machten wir dann noch Station in Carthago und schauten uns die dortige Basilica an. Eigentlich wollten wir dies am nächsten Tag machen, zum Glück nutzen wir aber gleich die Gelegenheit am heutigen Tag. Die Basilica war echt sehenswert ein weisser Bau mit herrlicher Holzverkleidung im inneren. Wieder zurück in Orosi schafften wir dann doch noch den Besuch in dem direkt neben unserer Lodge liegende Thermalbad. Die Wassertemperatur lies zwar etwas zu wünschen übrig, dafür war aber wenig los und wir lagen über eine Stunde im Wasser. Den letzen Abend in Orosi verbrachten wir bei leichtem Regnen, wir kamen aber trocken zum Essen und auch wieder zurück.

Strecke: 0 km, Orosi
Höhenmeter: 0 Hm
Unterkunft: 60,-US$, Orosi, Orosi Lodge

Freitag 19.03.2010

Nach zwei Nächten in der gleichen Unterkunft (Premiere auf dieser Reise) gab es gleich noch etwas neues, es regnete draussen als wir aufstanden. Als wir zum Frühstücken gingen mussten wir feststellen, das es wohl auch nicht so schnell wieder aufhören will, die Wolken hingen so richtig im Tal drin und die Sicht war minimal. Wir packten aber trotzdem unsere Sachen, eine grosse Wahl hatten wir ja auch nicht, und beluden das Fahrrad. Und so fuhren wir drei Tage vor der Rückreise das erste Mal bei Regen mit dem Rad. Die Strecke bis Paraiso und weiter bis Cartago kannten wir ja schon vom Vortag. Im Auto war der Berg hinaus aus Orosi bis Paraiso kein Problem gewesen, jetzt bei Regen mussten wir uns schon deutlich mehr quälen. Zum Glück regnete es nur ganz leicht, die Strasse war aber schön nass. Es war aber nicht kalt. Von Paraiso bis Cartago führte dann eine zweispurige Strasse, es gab nicht allzu viel Verkehr und die Strasse war relativ flach. In Cartago machten wir dann keinen Stop mehr, die Basilica hatten wir uns ja zum Glück schon am Vortag angeschaut. So fuhren wir einmal durch den ganzen Ort und trafen im Westen der Stadt wieder auf die Interamericana, hier als CA 2 bezeichnet. Wir hatten uns auf der Karte zwar noch eine Tour abseits der Hauptstrasse rausgesucht, dafür hätten wir von Cartago aus in Richtung des Irazú radeln müssen und ca. auf 2000m Höhe hätten wir über Tierra Blanca und Rancho Redonde in Richtung San José fahren können. Laut Reiseführer sollte es in Tierra Blanca eine Unterkunftsmöglichkeit geben. Auf Grund des Wetters und der zu überwindenden Höhenmeter blieben wir aber "unten" und fuhren hinter Cartago auf die CA 2 in Richtung San Jose. Es gab wiedermal ein Verbotsschild für Fahrräder, welches wir aber geflissentlich übersahen, ein zweites Verbotsschild kam dann, auch nach weiteren Strassenkreuzungen, nicht mehr. Die CA 2 hatte einen Seitenstreifen, der zwar nicht durchgängig gut in Schuss war, aber für unsere Reisegeschwindigkeit war es ok dort zu fahren.

Bis Tres Rios blieben wir auf der Hauptstrasse, ab dort zeigte unsere Karte eine parallel verlaufende Strasse in Richtung San Jose an. Unser Tagesziel war irgendwo östlich von San Jose. Ab Tres Rios tauchten wir so richtig in die Grosstadt ein, eine Stadt ging ansatzlos in die nächste über. Wir hatten aber Glück und blieben unserer Richtung treu, schon gegen 11.ooUhr kamen wir an einer grossen Uni vorbei, in deren Nähe eigentlich unsere Unterkunft liegen sollte. Das Wetter war zwischenzeitlich auch wieder schön geworden, jetzt schien sogar schon wieder die Sonne. Wir entschlossen uns bis Heredia im Norden von San Jose zu fahren. Die Strecke bis dorthin führte praktisch komplett durch Stadtgebiet, die Autos und LKW gaben uns aber genug Platz. So erreichten wir Heredia kurz nach der Mittagszeit und fanden auch ziemlich schnell ein passendes Hotel. Schnell hatten wir unsere Sachen abgeladen und geduscht, dann machten wir uns auf den Weg, da wir um 15.ooUhr die Kaffeetour bei Britt Kaffee mitmachen wollten.

Der Weg bis zur Britt-Fabrik, in welcher auch die Führung stattfand war nicht allzu weit und so kamen wir rechtzeitig um an der Führung teilzunehmen. Diese war echt interessant und lustig. Einige Schauspieler informierten über den Anbau- und Ernteprozess von Kaffee und über die Verarbeitung. Alles sehr amüsant dargeboten. Ausserdem gab es Informationen über die Geschichte des Kaffees und zum Testen von Kaffee. Nach der Tour machten wir uns auf den Weg in die Stadt, um die Sehenswürdigkeiten von Heredia anzuschauen. Die Stadt hatte insbesondere in der Nähe des Marktes einige schöne Gebäude. Zum Essen suchten wir uns eine Kneipe, welche es reichlich in der Stadt gab. So konnten wir einen ereignissreichen Tag bei einem kühlen Bierchen ausklingen lassen.

Strecke: 53 km, Orosi - Heredia
Höhenmeter: 735 Hm
Unterkunft: 33,-US$, Heredia, Hotel Ceos
GoogleEarth Datei:  Tour21

Orosi - Heredia

Samstag 20.03.2010

Für den heutigen Tag hatten wir uns nochmal eine ordentliche Tour vorgenommen. Wir waren ca. 12km von Alajuela entfernt, dort wollten wir aber erst am Sonntag sein. Also entschlossen wir uns nochmal dem Vulkan Poas einen Besuch abzustatten. Dies bedeutete nochmal ordentlich Höhenmeter, der Poas liegt auf 2700 m Höhe. Frühstück gab es für uns schon ausserhalb von Heredia, wir fanden ein schönes kleines Soda und bekamen dort eine reichliche Portion Gallo Pinto. So konnten wir gut gestärkt in die Berge ziehen. Der Weg führte über Carrizal und Vara Blanca bis Poasito, unserem Tagesziel.

Aus Heredia heraus hatten wir noch einiges an Verkehr auf der Strasse, nach einigen Kilometern hinter Barva wurde es aber dann ruhig. Zu Beginn waren die Steigungen noch moderat, wir konnten gut durchfahren. Nach links boten sich schöne Blicke über das Valle Central. Es gab unterwegs meherer Einkaufsmöglichkeiten, in Carrizal kam die Strasse von Alajuela hoch, es wurde aber zum Glück nicht viel mehr mit dem Verkehr. Hinter dem Ort wurde es dann deutlich steiler, waren im unteren Bereich des Weges noch viele andere Radler unterwegs gewesen, wurde es hier oben weniger. Etwa 20 km nach Heredia lagen einige nette Cabinas auf der linken Seite, direkt an einem Restaurant. Wir wollten aber noch weiter und kletterten weiter die Berge hoch. Wir kamen bis auf 2100 m Höhe, dann ging es erstmal wieder runter. Im Bereich der Passes gab es umfangreiche Strassenbaumassnahmen, ausserdem kamen wir direkt in eine Wolke hinein. Mit etwas vorsichtigter Fahrt kamen wir aber problemlos weiter. Bei Vara Blanca bogen wir in Richtung Poasito ab. Bald darauf erreichten wir den Ort. Auf dem Weg von Vara Blanca nach Poasito gab es einige Unterkünfte, wir wollten aber so weit wie möglich an den Vulkan hin fahren. In Poasito gab es auch wieder Unterkünfte, direkt gegenüber dem Supermarkt, wir riskierten es aber fuhren noch weiter in Richtung des Nationalparks. Obwohl fahren für die letzten Kilometer nicht der richtige Ausdruck war, kurz nach dem Ort wurde es extrem steil und so mussten wir die letzten 4 Kilometer durchgehend schieben. Dabei war selbst das Schieben schwierig auf der steilen Strasse. Viele Unterkunftsmöglichkeiten kamen nicht mehr, nach 4 km hatten wir die gesuchten Poas Lodge erreicht. Wir bekamen noch ein Zimmer, es gab insgesamt aber nur 3 Übernachtungsmöglichkeiten. Neben der Poas Lodge gabe es noch zwei weitere Unterkunftsmöglichkeiten.

Unser Zimmer war echt toll. Es lag unterhalb des Gastraumes mit einem traumhaften Blick über das Valle Central. Viel passierte an dem Tag nicht mehr. Die Poas Lodge wurde von einigen Südafrikaner betrieben, da einer der Chefs aber krank war, mussten wir schon gegen 16.ooUhr Abendessen, da das Restaurant am Abend zu hatte. So konnten wir früh wieder zurück in unser Zimmer und den Ausblick über das Tal geniesen. Es war ziemlich kalt in der Höhe von über 2000m, wir hatten aber auch vom Bett aus einen schönen Blick über die Lichter der Städte im Tal. Es war total ruhig draussen, vom Tal her sahen wir nur die Lichter und hörten keine Geräusche.

Strecke: 39 km, Heredia - Poasito
Höhenmeter: 1321 Hm
Unterkunft: 45,-US$, Poasito, Poas Lodge / Cabinas Mirador Quetzal
GoogleEarth Datei:  Tour22

Heredia - Poasito

Sonntag 21.03.2010

Unser letzter voller Tag in Costa Rica begann früh am Morgen. Da wir den Tag mit einem Abstecher zum Vulkan beginnen und am Abend in Alajuela sein wollten, war frühes aufstehen angesagt. Frühstück gab es in der Lodge, diesmal ein Continental, also nicht typisch costaricanisch. Unsere Gepäckstücke lagerten wir im Gastraum zwischen, damit konnten wir unser Zimmer wieder freigeben und hatten nicht den Druck, bis zu einer ebstimmten Zeit wieder zurück zu sein. Obwohl Check-Out war erst 12.ooUhr angesetzt. So machten wir uns gegen 07.3oUhr auf den Weg, die letzten 4 km bis zum Nationalpark zurück zulegen. Es ging nochmal ziemlich steil bergauf, heute hatten wir zum Glück nur das Tandem, ohne Anhänger und Gepäck war es aber nicht ganz so schwer wie am Vortag. Kurz vor 08.3oUhr kamen wir dann am Eingang zum Nationalpark an, es war noch nichts los.

Vom Parkplatz war es noch ein kurzer Fussweg bis zum Kraterrand. Wir hatten Glück, häufig liegt der Krater komplett in Wolken. Wir hatten aber einen guten Blick auf den Krater und die fauchenden Säule, es kamen zwar immer mal Wolken auf, dann war der Blick aber wieder frei. Es waren auch noch nicht allzuviele Leute an der Aussichtsplattform, so konnten wir das Naturschauspiel geniessen. In der Nähe des Kraters gabe es noch einen Wanderweg durch Buschwald zur Laguna Botos. Von dieser sahen wir auf Grund des Nebels dann gar nichts. Der Weg kam auch wieder in der Nähe des Kraters raus, so schauten wir nochmal an den Kraterrand. Jetzt war es schon nicht mehr so entspannt, es waren reichliche Massen von Leuten unterwegs (es war mitteleweise fast 10.ooUhr) und jetzt wussten wir auch, warum an der Aussichtsplattform stand, das man sich auf dieser nur 10 min aufhalten darf. Wir machten auf dem Rückweg noch eine Abstecher in den Shop des Nationalparks und konnten dort nochmal schöne Reiseandenken kaufen, bevor wir uns mit dem Rad auf den Rückweg machten. Es kamen uns jede Menge Wanderer entgegen, es gab an dem Tag wohl eine Radfahr-Wander-Veranstaltung, mit dem Nationalpark als Ziel. Wieder zurück an der Lodge packten wir alle Sachen wieder ans Tandem und machten uns an die Fahrt nach Alajuela. Der Weg ging fast ausschliesslich bergab, somit kamen wir gut voran. Die Strecke war gut zu befahren, die Strasse war nicht allzubreit. Ich denke das der Weg vom Vortag für die Fahrt zum Vulkan hin die bessere Strecke ist, es gibt weniger Verkehr. Wir erreichten Alajuela am späten Nachmittag, als Unterkunft hatten wir uns das Hotel Santamaria in der Stadt ausgesucht.

Wir bekamen ein schönes Zimmer und nach dem Duschen machten wir uns auf den Weg zur Stadtbesichtigung. Dabei mussten wir feststellen, das direkt hinter unserem Zimmer eine riesige Bühne stand. In der Stadt war eine Art Musikfestival, am Nachmittag war aber noch nicht so viel los. Wir machten uns auf den Weg zum Stadion, wir hatten gehört das es am Abend ein Fussballspiel in Alajuela gab. Wir bekamen auch noch Karten, das Spiel begann um 16.ooUhr und wir kamen gerade noch rechtzeitig zum Anstoss. Die Eintrittskarte kostete 2000,-Colones/Person. Nach dem Fussball gingen wir noch Abendessen und dann wieder zurück in unsere Unterkunft. Nachdem wir am nächsten Morgen um 06.ooUhr in Richtung Flughafen fahren mussten, gingen wir früh ins Bett. An Schlafen war aber nicht zu denken, auf der Bühne ging es draussen richtig zur Sache und dies sollte sich bis gegen Mitternacht nicht ändern.

Strecke: 45 km, Poasito - Alajuela
Höhenmeter: 571 Hm
Unterkunft: 35,-US$, Alajuela, Hotel Santamaria
GoogleEarth Datei:  Tour23

Poasito - Alajuela

Montag 22.03.2010

Wir standen um 05.3oUhr auf und packten unser Sachen, um 06.ooUhr fuhren wir los zum Flughafen. Dieser lag nichtmal 3 km entfernt von der Stadt und so kamen wir pünktlich dort an. Nun ging es wieder los, das Tandem zusammenpacken, ein Angestellter der Fluggesellschaft fragte angstvoll, ob wir das Tandem mit in den Flieger nehmen wollten. Es klappte aber alles, vor dem Check-Inn Schalter wurde das Gepäck lustigereise nochmal per Hand untersucht, was bei unseren Seesäcken aussichtslos war (pro forma wurde es aber auch gemacht) und bei vielen Reisenden den Blutdruck nach oben brachte. Der Abflug verzögerte sich dann doch noch ziemlich, da eine Ladeklappe nicht richtig schloss (jedenfalls zeigte ein Sensor dies an), mit einem Hammer wurde der Sensor dann repariert. Über Santo Domingo (auch dort mussten wir auf Grund der Verspätung das Flugzeug nicht verlassen) flogen wir dann wieder zurück nach Frankfurt.