Radstrecke

Tandemtouren in aller Welt

Discover the world on three wheels


Nova Scotia - Canada 2019

Allgemeine Informationen und Statistik der Gesamttour

Gesamtstrecke: 2.349 km
Gesamthöhenmeter: 15.991 Hm

Mit Condor ging es von Frankfurt nach Halifax. Mitnahme des Tandems und des Anhängers klappte problemlos. Das Tandem kostete 120,- Euro pro Strecke, Verpackung mit Luftnoppenfolie war wieder ausreichend. Zusätzlich hatte ich noch ein weiteres Gepäckstück bezahlt. so das wir neben unseren beiden Seesäcken noch einen dritten Sack aufgeben konnte. Dieser enthielt den Anhänger und unseren grosse Ortlieb-Backroller.

Die Flugzeit von Frankfurt bis Halifax ist entspannend kurz, insoweit ist Nova Scotia ein gut zu erreichendes Reiseziel.

Als Reiseführer hatten wir uns den Reise Know How von Mechtild Opel/Hans-R. Grundmann "Kanada der maritime Osten", ISBN 978-3-89662-295-2 und eine Nova Scotia & Prince Edward Island Karte von International Travel Maps. Vor Ort bekommt man auf dem Flughafen aber auch noch kostenloses Material, so die Nova Scotia ROAD MAP und eine wichtige Broschüre, die viele/alle Unterkünfte auflistet (insbesondere die Zeltplätze). Die Broschüre gibt es Internet unter novascotia.com/travel-info/travel-guide, aber auch vor Ort auf dem Flughafen.

Zusätzlich hatte ich mir im Vorfeld noch alle Information von der Seite www.cyclenovascotia.caheruntergeladen und ausgedruckt.

Tourübersichtskarte

Für die Gesamtfahrstrecke gibt es auch noch eine GoogleEarth-KMZ-Datei. Mit dieser kann man innerhalb von GoogleEarth entsprechend navigieren/zoomen (Achtung: Die Datei ist über 4 MB gross):
GoogleEarth Datei:  Gesamttour

Samstag 22.06.2019

Fahrt nach Frankfurt klappte ganz gut, auch wenn wir wegen eines Staues erst 2 h vor Abflug am Flughafen waren. Der Check-in war zum Glück leer, mit dem Rad und dem Gepäck gab es keine Probleme und wir hoben pünktlich ab. Auch die Landung in Halifax erfolgte pünktlich, Einreise ging ebenso gut über die Bühne. Nur ein Packsack hatte stark gelitten. Er war wohl im Flugzeug hin und her gerutscht, hatte somit ein riesiges Loch und auch unsere Backroll hatte etwas abbekommen. Zum Glück nur kleine Löcher, die ich erstmal verklebte und später bei Ortlieb für einen vernüftigen Preis wieder vollständig abdichten lies.

Bis zum Hotel waren es nur gut 2 km. Einchecken klappte problemlos, Rad konnten wir in einem Nebenraum abstellen. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, ging es noch schnell an die Bar für ein Bier - zwei Stück für 20,- CAD incl. Tip.

Sonntag 23.06.2019

Das Hotel hatte Frühstück mit dabei, welches überraschend gut war (Buffet - Highlight: Das Waffeleisen). Danach packten wir alles ans Bike und zogen los. Der erste Versuch uns Halifax zu nähern schlug fehl, die Ressourcen Road parallel zum Highway war nicht zu befahren. Riesige Pfützen, fast kleine Seen machten das Weiterkommen unmöglich. Also zurück und dann auf der "2" in Richtung Halifax. Ist zwar ein Umweg, dafür aber radfahrfreundlich - viele Rennradfahrer waren mit uns unterwegs. So ging es auf Halifax zu, je dichter wir der Stadt kamen, um so mehr Verkehr war auf der Strasse. Die Autofahrer fuhren aber meist defensiv. Wir bogen am Stadtrand von Halifax Richtung Beechville ab, dort begann der Rum Runners Trail, einer der alten Bahnstrecken, die wir radeln wollten. Kurz bevor wir den Trail erreichten, kaufte ich noch Benzin für den Kocher, Wallmart hatten Reinbezin in Gallonen-Behältern.

Auf dem Trail war noch viel los, die meisten Leute kamen uns aber entgegen - heim nach Halifax. Unser Tagesziel Tantallon hatte leider keinen Zeltplatz, also mussten wir noch weiterfahren bis Hubbards. Den dortigen Zeltplatz erreichten wir kurz vor 21:00 Uhr, ein langer Fahrtag endete mit einem Kochen bei Dunkelheit, bevor wir im Zelt verschwanden.

Strecke: 132 km, Halifax Flughafen - Hubbards
Höhenmeter: 570 Hm
Unterkunft: 41,-CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour1

Halifax Flughafen - Hubbards

Montag 24.06.2019

Neben uns hatten drei Candier gezelten, auch mit dem rad unterwegs und alle weit über 70 - wir sollten sie in den nächsten Tagen noch mehrfach treffen. Der Campingplatz selbst war nicht allzu toll, lag aber nicht weit von eioner schönen Bucht entfernt. Es gab fast nur Dauercamper in Wohnwagen. Nach dem Frühstück und einem kurzen Spaziergang zum Wasser brachen wir auf, es ging auf dem Trail weiter Richtung Westen. Auf dem Trail kamen wir zwar nicht so schnell wie auf der Strasse voran, dafür gab es keinen Verkehr. Der Untergrund wechselte von der Qualität, war aber meist gut zu befahren, ähnlich unseren Waldwegen. In Mahone Bay bogen wir nach Lunenburg ab, gut 10 km waren es noch bis zur Stadt.

Der Campingplatz lag oberhalb der Stadt, mit einer tollen Aussicht. Den richtigen Vorteil dieses windigen Zeltplates (auch wenn es wenig Wind gab) lernten wir erst in den nächsten Abenden schätzen. Da wo der Zeltplatz nicht offen lag, gab es Mücken und Blackflies in rauhen Mengen. Nachdem unser Zelt stand, machtenw ir uns zu Fuss auf den Weg die kleine Stadt zu erkunden. Tolle alte Häuser, liebevoll hergerichtet, die Stadt ist echt sehenswert. Der Abend am Zelt war dann ziemlich entspannt.

Strecke: 73 km, Hubbards - Lunenburg
Höhenmeter: 257 Hm
Unterkunft: 36,-CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour2

Hubbards - Lunenburg

Dienstag 25.06.2019

Am nächsten Tag ging es auf dem gleichen Weg wieder zurück bis Mahone Bay, wir nutzen diesmnal aber die Strasse, da der Trail in einigen Abschnitten frisch aufbereitet war (wie wir am Vortag feststellten) - da war der Untergrund noch sehr weich. Die Strasse ging landschaftlich schön meist am Meer entlang. Danach ging es wieder auf den Trail (jetzt Advance Trail) bis Bridgewater. Dort entdeckten wir Tim Hortens - eine Kaffee-Kette - die uns im weiteren Verlauf der Reise immer wieder als Versorgungspunkt diente. Lecker Cafe und immer etwas leckeres dazu, zu vernünftigen Preisen.

Hinter dem Ort ging es dann auf dem Bulls Trail weiter bis Liverpool, kurz danach wollten wir zelten. Auf dem Trail fanden wir eine Landschildkröte am Wegesrand - für uns auch ein seltener Anblick. In Liverpool kauften wir für den Abend ein. Der Weg zum Campingplatz wurde dann noch eine ziemliche Odysee, statt auf der "3" entlang der Küste zu fahren, fuhren wir auf die "103", welche wir erst an der nächsten Abfahrt wieder verlassen konnten, dann ging es fast 6 km wieder zurück zum Campingplatz, an dem wir vorher vorbei geradelt waren (ohne Möglichkeit den Highway zu verlassen). Der Campingplatz lag sehr schön, die drei Radler von Hubbards waren auch da (sie hatten den Abzweig nach Lunenburg nicht gemacht) und neben diesen gab es tausende von Mücken und Blackflies. Essen kochen und Rad reparieren waren damit eine echte Herausforderung.

Strecke: 106 km, Lunenburg - Hunts Point
Höhenmeter: 503 Hm
Unterkunft: 39,99 CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour3

Lunenburg - Hunts Point

Mittwoch 26.06.2019

Auch am Morgen waren die Mücken und Blackflies schon tierisch aktiv, trotz Vollverschleierung war das Frükstück und das Zusammenpacken kein Vergnügen. Wir waren froh, als wir wieder auf dem Rad sassen. Das Frühjahr war wohl 2019 extrem feucht gewesen, normalerweise wären insbesondere die Blackflies Ende Juni schon durch. Aber ohne Sonne sah das 2019 anders aus. Das Problem war entlang der Südküste besonders extrem, auf dem Rest der Strecke ging es meist besser.

Für uns ging es auf der gleichen Strecke des Vortages wieder zurück, wir mussten in Summerville Centre auf den Highway 103 auffahren, für die nächsten Kilometer gab es keine andere Alternative. Bis Sable River blieben wir auf dem Highway, der zum Glück über einen breiten Seitenstreifen verfügte, dann wollten wir auf der "3" wieder entlang der Küste fahren. Direkt am Abzweig ging aber auch der Rail-Trail wieder los, also fuhren wir auf diesen. Hier war er echt gut in Schuss, auf Höhe Allendale hätten wir ihn aber verlassen müssen. Bis dahin verlief Trail und Strasse parallel, man hätte mehrfach auf die "3" wechseln können. Kurz hinter Allendale führte die Strasse mehr entlang der Küste, der Trail ging direkt nach Westen. Dafür war er hier katastrophal: Wurzel, Äste, kaum zu fahren. Aber es gab keine andere Möglichkeit weiter zu kommen, mit einem ATV wäre der Trail ok gewesen, mit einem beladenen Rad war es eine tierische Quälerei. Kurz vor East Jordan konnten wir wieder auf die Strasse auffahren, bis Shelburne ging es noch weiter, dort blieben wir zum zelten.

Dies war unsere erster Provincinal Park, in dem wir zelteten. Es gab nur eine Selbstregistrierung per Telefon über ein Callcenter. Man muss seine Daten angeben (die wollen unbedingt eine Telefonnummer), dann ist es gut, wenn man sich auf dem Zeltplatz einen freien Spot ausgesucht hat (die Nummer gibt man dann an). Dann bekommt man eine Registrierungsnummer, die man auf den Umschlag schreibt, Geld rein und Umschlag in die Zahlbox - alles fertig (Kreditkarte geht auch, wollte ich aber nicht per Telefon).

Strecke: 75 km, Hunts Point - Shelburne
Höhenmeter: 423 Hm
Unterkunft: 26,70 CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour4

Hunts Point - Shelburne

Donnerstag 27.06.2019

Die Duschen auf dem Paltz hatten wir am Vorabend leider erst entdeckt, als wir uns aus unseren Waschschüssel heraus am Zelt gewaschen hatten. Die war auf dem grossen Platz nicht so leicht zu finden. Nach dem Früchstück ging es los, diesmal in Regenkleidung - es hatte schon in der Nacht stark geregnet und jetzt regnete es noch leicht. Wir fuhren auf die "103" auf, da die "3" zuweit südlich entlang führte und wir an dem Tag bis Yarmouth kommen wollten.

In Clyde River gab es wieder Zeltmöglichkeiten - eigentlich war dies unsere Ziel vom Vortag gewesen, durch die schwierig zu fahrende Strecke auf dem trail kamen wir aber nicht so weit. Jetzt radelten wir vorbei. Hinter Barrington machten wir einen Stop bei Tim Hortens - dort trafen wir unsere 3 Radler vom ersten Campingplatz wieder. Für Sie war für den Tag schon fast Schluss, für uns ging es noch weiter. Die Strasse war jetzt wieder die "3" und führte uns entlang von vielen Buchten in Richtung Yarmouth. Etwa 7 km vor der Stadt kauften wir in Argyle ein, der Campingplatz kam kurz danach in Arcadia.

Der Campingplatz war gross und schön gelegen, unser Stellplatz im Wald war aber reichlich von Mücken und Blackflies besiedelt. Zum Glück hatte der Regen über den Tag komplett aufgehört.

Strecke: 120 km, Shelburne - Arcadia
Höhenmeter: 552 Hm
Unterkunft: 28,75 CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour5

Shelburne - Arcadia

Freitag 28.06.2019

Der Regen kam über nacht zurück, zwar nur kurz, dafür aber heftig. Unser Zelt hielt dem zum Glück Stand, am Morgen war es trocken und windstill - ideale Bedingungen für unsere kleinen Freunde, die mit uns (an uns) Frühstück machten. Wir fuhren weiter bis Yarmouth, dies war mal wieder ein größere Stadt mit grossen Geschäften, u.a. einem Canadien Tire. Die verfügen über eine sehr gute Outdoor-Abteilung, mit gereinigten Benzin in verschiedenen Behältergrössen und auch einfache Hüte mit einem Moskitonetz. Zwei solcher Hüte kaufte ich, für die nächsten Begegnungen mit den kleinen schwarzen Monstern. Die Stadt selbst war dann ganz sehenswert, viele alte schön restaurierte Holzhäuser. Von Yarmouth aus legt auch die Fähre nach Maine ab.

Wir verliesen die Stadt auf der "1" nach Norden, waren wir bisher immer nach Westen geradelt, hatten wir jetzt den südwestlichsten Zipfel unsere Reise erreicht. Auf dem Weg nach Norden machten wir im Mavillette Beach Provincanial Park eine Rast, ein kurzer Abstecher von der Hauptstrasse mit schönen Ausblicken. In Saulnierville kauften wir ein, die letzte Einkaufsmöglichkeit vor dem Campingplatz in Church Point. Church Point hat zwei Campingplätze, wir stiegen direkt am Meer ab mit tollen Ausblicken aus dem Zelt auf das Wasser. Dort gab es dann auch kaum Mücken und Blackflies.

Strecke: 80 km, Arcadia - Church Point
Höhenmeter: 385 Hm
Unterkunft: 35,- CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour6

Arcadia - Church-Point

Samstag 29.06.2019

Für uns ging es heute weiter Richtung Nord-Osten, wir radelten entlang der Sankt Mary's Bay. Auf der anderen Seite der Bucht konnte man die Landzunge sehen, die parallel zu unsere Seite verlief. Zuerst ging es noch seperat auf der "1", dann gab es nur noch die "101". Erst hinter Digby gab es wieder die kleinere "1". Auch wenn auf der "101" mehr Verkehr unterwegs war, hatten wir meist einen breiten Seitenstreifen für uns und die Canadier fuhren sehr rücksichtsvoll. Von Digby aus gab es einen kurzen Rail-Trail, bis wir auf der "1" wieder ziemlich allein unterwegs waren. Das nächste Ziel war Annapolis Royal, auf den Werbetafeln in Richtung Stadt wurde schon für eine deutsche Bäckerei geworben. Dort hielten wir auch an, ein sächsischer Bäcker hatte sich dort seit 2002 niedergelassen ( https://www.germanbakery.ca/menu.html). War echt lustig, so mit DDR-Facharbeiter- und Meisterbriefen an der Wand.

Für uns ging es noch weiter, Annapolis Royal hatte zwar auch eine Campingplatz, wir wollten aber noch weiter nach Parkers Cove. Leider lag da ein ziemlicher Berg dazwischen, den wir auf der einen Seite hochkeulten, um auf der anderen Seite wieder zum Meer runter zu fahren. Auf der anderen Seite des Berges war es ziemlich nebelig. Hier gab es dann mehrere Campingplätze, wir blieben gleich an der Strassenkreuzung in Pakers Cove im Ocean Front CG. Ein sehr schöner Platz, mit stolzen Preisen. Es war nicht viel los und es gab einen eigenen Aufenthaltsraum, den wir am Abend ausgiebig nutzten.

Strecke: 94 km, Church Point - Parkers Cove
Höhenmeter: 785 Hm
Unterkunft: 46,- CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour7

Church Point - Parkers Cove

Sonntag 30.06.2019

Auch am Sonntag war das Wetter durchwachsen, am Morgen war es so nebelig, da man das Meer von unserem Zelt aus nicht mehr sehen konnten. Das Zelt mussten wir diesmal total nass einpacken, was inbesondere bei der Wetterprognose schlecht war. Im Laufe des Tages sollte ergiebiger Regen kommen, wie uns ein anderer Camper mitteilte. Ach ja, was auf dem Campingplatz noch intressant war, die Stellplatzpreise unterschieden sich deutlich, je nachdem wo man stehen wollte. Direkt am Meer, "Seaview" war am teuersten ...

Da es zum Glück noch nicht regnete, zogen wir nach dem Frühstück los. Die Strecke war eigentlich sehr schön, wahrscheinlich hat man sonst schöne Blicke auf die Bay of Fundy - der Nebel verhüllte aber alles. Es ging immer mal wieder ziemlich steil bergauf, nur um auf der anderen Seite der Berges wieder steil in Richtung Meer runter zu fahren. Wir mussten wieder zurück ins Annapolis Valley, also suchten wir nach einer guten Möglichkeit (es gibt mehrere Strassen). Wir bekamen von einem Einheimischen den Tip, über die Mt. Hanley Road zu fahren, nahmen aber dann doch schon eine frühere Möglichkeit in Richtung Clearance Road. Der Aufstieg war ok, nicht allzu steil, dafür ging es auf der anderen Seite tierisch steil runter.

Kurz vor Middleton kreuzten wir die "101" und kamen wieder auf die "1", der wir weiter nach Osten folgten. In Middleton kauften wir gleich ein, als wir wieder alles am Fahrrad verstaut hatten, ging der Regen los. Wir fuhren noch einige wenige Kilometer, bis wir an einem Campingplatz vorbei kamen. Dort fragten wir nach einer Cabin und hatten Glück, es war eine frei. Es war eine gute Entscheidung, der Regen hörte am Sonntag nicht mehr auf und auch der Montag war noch sehr verregnet ...

Strecke: 53 km, Parkers Cove - Wilmot
Höhenmeter: 631 Hm
Unterkunft: 104,- CAD, Cabin
GoogleEarth Datei:  Tour6

Parkers Cove - Wilmot

Montag 01.07.2019

Nachdem es am Montag (Canada Day) immer noch regnete, fragte ich, ob wir die Hütte noch für eine weitere Nacht haben konnten. Dies war möglich und so blieben wir noch einen Tag und eine Nacht da. Die Hütte war gut ausgerüstet, mit eigenem Bad/Toilette, Küche und es gab WiFi. Am Nachmittag machten wir uns in einer Regenpause auf den Weg in die Stadt, der Supermarkt hatte zwar zu, ein kleiner Tante-Emma-Laden aber zum Glück auf (für Milch) und bei Tim Hortens gab es Kaffee und Gutzis.

Strecke: 0 km, Wilmot
Unterkunft: 104,- CAD, Cabin

Dienstag 02.07.2019

Heute konnten wir endlich weiterziehen, der Regen hatte aufgehört, wir packten wieder alles an Rad und zogen weiter in Richtung Osten. Mit unserer Unterkunft hatten wir echt Glück, es war so ziemlich die letzte Möglichkeit für viele, viele Kilometer - wären wir am Sonntag weitergefahren, wäre dies nicht lustig geworden. Die Strecke war flach, wir waren gut ausgeruht und kamen somit gut voran. Über Grand Pré, Avenport ging es für uns in Richtung Hansport - immer auf der "1". In Windsor kauften wir für den Abend ein, dies war die letzte Gelegenheit vor unserem Tagesziel, dem Smiley's Provincinal Park. In Brooklyn (kurz vor dem Park) gabe es nur noch einen Laden an einer Tankstelle.

Die Strecke ab Grand Prè war deutlich hügeliger als der erster Teil, deshalb kamen wir erst kurz vor 17:00 Uhr an. Das Einchecken per Telefon klappte problemlos, der Park war wieder riesig, es war nicht viel los, wir bekamen problemlos einen Platz. Wir suchten uns einen etwas überhöhten Platz, in den Senken stand noch viel Wasser. Natürlich waren auch wieder reichlich Mücken und Blackies aktiv, zwischenzeitlich hatten wir ja Schutzhüte und versuchten es mit "Off" - welches kurzfristig auch ganz gut wirkte. Unser Zelt hatten wir schnell trocken bekommen, als wir uns ans Abendessen machen, kamen die beiden Hosts vom Campingplatz vorbei und frageten, ob alles ok sei. Direkt an dem Platz angeschlossen war ein kurzer Wanderweg, den wir nach dem Abendessen noch wanderten, bevor wir im Schlafsack verschwanden.

Strecke: 121 km, Wilmot - Smiley's Provincinal Park
Höhenmeter: 580 Hm
Unterkunft: 26,70 CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour8

Wilmot - Smiley's Provincinal Park

Mittwoch 03.07.2019

In der Nacht gab es nochmal eine ordentliche Dusche, zum Glück hielt unser Zelt dieser Stand und wir standen auch in keiner Senke. Nach dem Losradeln klarte es aber auf, es wurde ein richtig schönes Fahrtag. Wir fuhren zurück bis Brooklyn und bogen dort in Richtung Norden ab. Unser Weg führte über die "215" immer entlang des Minas Basin, eine schöne Strecke, aber recht anstrengend. Es gab kaum Verkehr, nur kleine Ortschaften und zu unserer Überraschung keine Einkaufsmöglichkeiten. Ein kleiner General Store in Walton (und noch einert irgendwo davor) waren die einzigen beiden Einkaufsmöglichkeiten. Da wir immer damit rechneten, das irgendwo nochmal was "Richtiges" kommt, hatten wir auch nichts mitgenommen.

Auf Grund des stetigen Auf & Ab kamen wir nicht sonderlich schnell vorran. Hinter Walton gab es zumindest ein Cafe in einer Community Hall, somit hatten wir etwas Verpflegung während der Fahrt. Kurz vor Noel machten wir einen Abstecher zu Burntcoat Head - das war echt toll. Bei Ebbe kann man am Strand zwischen bizarren roten Felsen laufen, ebenso zu einer ca. 50 m entfernten Insel. Der kurze Abstecher hatte sich wirklich gelohnt.

Zwischenzeitlich war es schon ziemlich spät, so entschlossen wir uns bei Noel auch gleich zu campen. Das einzige Problem für uns war - wir hatten nichts zu essen. Bei dem Campingplatz stand irgendwas von einer Kantine. Die gab es dann zwar nicht mehr, dafür waren die jungen Hosts extrem freundlich. Als wir ihnen sagten, das wir nichts zu essen hatten, holten sie uns gleich 12 Eier beim Bauern nebenan (und schenken sie uns). Ausserdem konnten wir im angeschlossen Fischteich angeln - da wir keine Ausrüstung hatten, holte uns der kleine Sohn des Chefs zwei kleine Forellen raus und nahm sie uns auch noch aus. Somit kamen wir doch noch zu einem schönen Abendessen, unsere letzten Kartoffeln mit Eiern und Forellen. War echt toll.

Strecke: 81 km, Smiley's Provincinal Park - Noel
Höhenmeter: 791 Hm
Unterkunft: 25,- CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour9

Donnerstag 04.07.2019

Nachdem wir keine Milch fürs Frühstück hatten, zogen wir erstmal ohne Essen los. Wir hatten die Hoffnung im weiteren Verlauf der Strecke hoffentlich eine Einkaufsmöglichkeit zu finden. Die Strecke war jetzt ab Noel leichter zu fahren, die Anstiege waren flacher und seltener. Wir kamen gut voran, zum Einkaufen fanden wir aber so schnell nichts. Hier muss man auf dem Teil der Strecke gut mit dem Essen planen. In Maitland gab es dann die nächste Campingmöglichkeit, das waren dann schon gut 20 km nach Noel - das wäre am Vortag eine lange Etappe geworden. So war Noel die richtige Wahl gewesen. Für uns ging es weiter in Richtung Truro, dies ist dann wieder ein richtig grosse Stadt mit allem was man braucht.

Vorher kamen wir aber noch über den Shubenacadie River. Unter der Brücke sammelten sich schon die Schlauchboote, um mit der hereinkommenden Tide-Welle flussaufwärts zu surfen. Da es aber noch etwa 2 h bis zum Höhepunkt der Flut dauerte, warteten wir nicht so lange sondern fuhren weiter in Richtung Truro. Hier mussten wir kurz auf die "102" auffahren, um den Fluss auf einer langen Brücke zu überqueren, das war wie auf einer deutschen Autobahn (aber nicht verboten dort zu radeln). Danach ging es auf der "2" wieder ruhiger weiter, bei Debert bogen wir nach Norden ab. Obwohl der Ort auf der Karte grösser aussah, gab es nur einen kleinen Kwik Way Markt, mit limitiertem Angebot. Hier kauften wir fürs Abendessen ein. Dann ging es noch weiter bis die Kreuzung mit der "4" kamen, etwas südlich der Kreuzung lag unser Campingplatz. Der Platz war riesig, die Stellplätze für Zelte aber eher klein. Da unsere Nachbarn uns warnten, das in der letzten Nacht die Waschbären die Kühlbox geplündert und sich die Muffins geholt hatten, packten wir unsere letzten Reserven sicher ein für die Nacht.

Strecke: 80 km, Noel - Hidden Hilltop Campground
Höhenmeter: 480 Hm
Unterkunft: 37,- CAD, Zeltplatz

Freitag 05.07.2019

Bevor wir heute am Nachmittag die Nordküste der Halbinsel erreichen sollten, mussten wir den Gebirgszug zwischen dem Minas Basin und der Norththumberland Strait überwinden. Es ging vom Campingplatz aus gut 8 km bergauf, es war aber nicht allzu steil und somit gut zu radeln. Auf der anderen Seite ging es in Tal nach Wentworth, einem Skiort. Es gab Abfahrtshänge mit riesigen Parkplätzen im Tal, jetzt immer Sommer sah es etwas verlassen aus. Es gab aber eine Einkaufsmöglichkeit, wir nutzen diese aber noch nicht sondern orientierten uns in Richtung Pugwash. Dort gab es wieder mehrere Einkaufsmöglichkeiten, wir holten alles fürs Abendessen und fuhren noch entlang der Küste bis zum Gulf Shore Campground. Die Rezeption öffnete erst um 14:oo Uhr wieder, wir mussten noch etwas warten. Der Platz war gross und nicht stark belegt, wir nutzen die frühe Ankunft für eine Klamottenwäsche, einem Bad im (angenehm warmen) Meer und konnten am Abend sogar noch ein schönes Feuerchen am Zelt machen.
Strecke: 66 km, Hidden Hilltop Campground - Pugwash
Höhenmeter: 423 Hm
Unterkunft: 28,- CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour10

Samstag 06.07.2019

Nach der kurzen Strecke am Vortag stand für heute eine lange Tour auf dem Plan. Geplant war auf der "6" in Richtung Osten zu radeln, kurz vor Tatamagouche kreuzte aber der Trans Canada Trail die Strasse und so fuhren wir auf diesen auf. Vor Jahrzehnten waren wir auf diesem am anderen Ende unterwegs, der Kettle Railway verlief teileise auf ihm. Zwei anderen Radlern erzählten uns, das der Trail in diesem Bereich in einem sehr guten Zustand sei, also entschlossen wir uns so lange wie möglich auf diesem zu bleiben. Sie empfahlen uns einen Abstecher nach Tatamagouche und erzählten uns das am heutigen Samstag in Pictou - unserem Tagesziel - Lobster Parade sei. Also fuhren wir kurz nach Tatamagouche rein und nutzten dies gleich für eine Kaffeepause in der örtlichen Bäckerei. Wir folgten dem Trail bis etwa Caribou River, in dem Bereich war er dann leider nicht mehr so gut zu fahren. Somit ging es für uns etwa 7 km nach Norden bis wir wieder auf die "6" trafen. Gut 15 lkm hatten wir auf dem Trail zurückgelegt - immer mal eine schöne Abwechslung.

Als Tagesziel hatten wir uns eigentlich den Caribou-Munroes Island Provincial Park rausgesucht, der war aber komplett ausgebucht. es war Samstag, das Wetter war toll und in Pictou gab es die Lobster-Parade - kein guter Tag um ohne Reservierung zu kommen. Es ging auch nichts als Radler - manchmal bekommt man ja dann noch einen Platz. Somit ging es für uns weiter, kurz darauf gabe s noch den Lighthouse Campground. Der sah auch echt voll aus, aber der Chef war ein ein totaler Radlerfreund. Zuerst bekamen wir zwei Eis geschenkt, dann einen Platz zugewiesen und dann wollte er nichtmal Geld von uns. Aus Dank schickten wir ihm eine Karte aus Nürnberg, nachdem wir wieder zu hause waren.

Wir radelten dann noch die wenigen Kilometer bis Pictou (es waren noch ca. 5 km bis in die Stadt) und kamen gerade noch rechtzeitig zur Parade. Es gab Dudelsackgruppen, Werbeautos etc. war echt lustig. Als nach dem letzten Wagen die Strasse wieder freigegben wurde, radelten wir gleich los und bekamen auch noch Applaus. Wir wollten natürlich auch Lobster essen, leider konnten wir keine Imbissstände finden. Bis wir ein Schild entdeckten, da es bois 20:oo Uhr in der Curling Halle Lobster gibt - es war zwischenzeitlich 19:45 Uhr. Wir bekamen noch die letzte Lobster-Roll - echt lecker. Später fanden wir am Orstausgang an einem Rummel noch einen Imbissstand - der Rotary Club bot auch kleine Lobster-Roll an. Somit machten wir uns satt und zufrieden auf den Rückweg zum Zelt.

Strecke: 116 km, Pugwash - Pictou
Höhenmeter: 520 Hm
Unterkunft: 0,- CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour11

Sonntag 07.07.2019

Strecke: 103 km, Pictou - Antigonish
Höhenmeter: 779 Hm
Unterkunft: 27,- CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour12

Montag 08.07.2019

Strecke: 54 km, Antigonish - Linwood
Höhenmeter: 355 Hm
Unterkunft: 23,- CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour13

Dienstag 09.07.2019

Strecke: 93 km, Linwood - West Mabou
Höhenmeter: 432 Hm
Unterkunft: 34,50 CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour14

Mittwoch 10.07.2019

Strecke: 92 km, West Mabou - Chéticamp
Höhenmeter: 556 Hm
Unterkunft: 33,- CAD, Zeltplatz

Donnerstag 11.07.2019

Strecke: 86 km, Chéticamp - South Harbour
Höhenmeter: 1.418 Hm
Unterkunft: 33,- CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour15

Freitag 12.07.2019

Strecke: 102 km, South Harbour - Englishtown
Höhenmeter: 1.127 Hm
Unterkunft: 34,50 CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour16

Samstag 13.07.2019

Strecke: 0 km, Englishtown
Unterkunft: 34,50 CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour17

Sonntag 14.07.2019

Strecke: 71 km, Englishtown - Whycocomagh
Höhenmeter: 466 Hm
Unterkunft: 27,60 CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour18

Montag 15.07.2019

Strecke: 112 km, Whycocomagh - Boylston
Höhenmeter: 940 Hm
Unterkunft: 26,70 CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour19

Dientag 16.07.2019

Strecke: 110 km, Boyston - Stillwater
Höhenmeter: 811 Hm
Unterkunft: 29,90 CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour20

Mittwoch 17.07.2019

Strecke: 94 km, Stillwater - Sheet Harbour
Höhenmeter: 592 Hm
Unterkunft: 23,- CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour20

Donnerstag 18.07.2019

Strecke: 102 km, Sheet Harbour - Porters Lake
Höhenmeter: 714 Hm
Unterkunft: 26,70 CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour20

Freitag 19.07.2019

Strecke: 56 km, Porters Lake - Halifax
Höhenmeter: 283 Hm
Unterkunft: 41,- CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour20

Samstag 20.07.2019

Strecke: 44 km, Halifax
Höhenmeter: 361 Hm
Unterkunft: 41,- CAD, Zeltplatz
GoogleEarth Datei:  Tour20

Sonntag 21.07.2019

Strecke: 33 km, Halifax - Halifax Airport
Höhenmeter: 257 Hm