Tandemtouren in aller Welt
Discover the world on three wheels
Taiwan 2017
Gesamtstrecke: | 1762 km |
Gesamthöhenmeter: | 10.804 Hm |
Wir sind mit Türkish Airlines von München aus über Istanbul nach Taipeh geflogen. Die Mitnahme des Tandems war nach Voranmeldung kein Problem. Räder kosten bei Türkish Airlines 90,- Euro pro Strecke, das Tandem wurde als Einzelrad angesehen. Parken am Flughafen München ist noch erschwinglich, für 60,- Euro konnten wir unser Auto am Flughafen 3 Wochen stehen lassen.
Für Taiwan ist bei einem Aufenthalt bis 90 Tage kein Visa notwendig. Somit musste wir im Vorfeld nichts unternehmen.
Als Reiseführer hatten wir uns den Reise Know How von Werner Lips "Taiwan", ISBN 978-3-8317-2246-4 und den Lonly Planet "Taiwan", ISBN 978-1-74220-135-1 organisiert. Der Reise Know How Führer ist etwas übersichtlicher, es werden hier einige Orte mehr beschrieben. Insbesondere wenn man mit dem Rad unterwegs ist, sind diese Informationen wichtig. Beide Bücher haben aber teilweise unterschiedliche Informationen, ergänzen sich also in vielen Bereichen. Ausserdem hatten wir uns aus dem Internet die Broschüre "Cycling Around Taiwan" gezogen. Diese Broschüre ist vom taiwanesischen Tourismusbüro und beschreibt eine mögliche Radrunde um Taiwan (Link auf das PDF-Dokument - Achtung: Datei ist über 30 MB gross: www.eng.taiwan.net.tw).
Neben den beiden Reiseführern hatten wir eine Taiwankarte mit dabei. Aus dem "Reise Know How Verlag" die Karte "Taiwan" ISBN 978-3-8317-7247-6 im Massstab 1:300.000. Diese ist als Übersicht gut geeignet, insbesondere wenn man Parallelstrassen zu grossen Hauptstrassen sucht.
Das wichtigste Gerät zur Orientierung war aber mein Garmin Oregon mit der OpenStreetMap Taiwan. Eine Navigation ist insbesondere in den Städten dringend anzuraten. Wir haben mit dem Navi in den Städten immer sicher zu unseren Unterkünften gefunden - ohne eine solche Unterstützung wäre das ein echtes Problem gewesen.
Geldtausch ist in Taiwan kein Problem, es gibt ausreichend Geldautomaten. Am Flughafen gibt es ausserdem auch Wechselstuben, die Gebühren scheinen sich kaum zu unterscheiden. Wir hatten wieder unsere Postbank Sparcard im Einsatz, leider kann man ab 2017 nur noch 4-mal pro Jahr kostenfrei Geld abheben. Somit haben wir jedes Mal 20.000 NT$ (NewTaiwanDollar) gezogen, das entspricht reichlich 600 €, damit kommt man eine Zeitlang hin.
Das Radfahren ist in Taiwan kein Problem, so man in den Städten keine Angst vor viel Verkehr hat. Ausserhalb der Städte ist der Verkehr überschaubar, auf den grossen Strassen gibt es einen breiten Seitenstreifen. Dort ist man mit dem Mopeds unter sich. Leider ist auf den grossen Strassen auch meist "grosser Verkehr" unterwegs, sprich auch LKWs. Wir sind, wenn möglich, auf kleine Nebenstrasse ausgewichen. Dort war der Verkehr überschaubar. Sobald man aber eine Stadt erreicht wird es eng. Wir hatten keine Probleme, man darf sich von rechts und links überholenden Mopeds nicht stören lassen. Die Taiwanesen sind es gewohnt, das Hindernisse auf der Strasse stehen (Autos die in dritter Reihe parken, Mopeds die entgegen der Fahrrichtung fahren, etc.). Somit waren wir mit unserem Tandem auch nur ein langsam fahrendes Hindernis.
Wir hatten diesmal kein Zelt mit dabei und waren somit durchweg auf Hotels/Motels angewiesen. Im Schnitt kosten einfach Hotels etwa 30,-€ pro Doppelzimmer. Wir haben meist so um die 1000,-NT$ gezahlt, selten weniger, meist etwas mehr. Eine gute Seite vor Ort ist www.taiwanstay.net.tw. Dort auf "Englisch" umschalten, dann kann man sich für einzelne Regionen/Städte Hotels in gewissen Preislagen raussuchen. Die Preise haben alle gestimmt, man sieht wo das Hotel liegt, wie es in den Zimmern aussieht .... Grundsätzlich ist es wohl so, dass man als Einzelreisender am teuersten übernachtet (es gibt kaum Einzelzimmer), eine 4er Gruppe nur unwesentlich mehr zahlt als zwei Personen (viel Zimmer haben 2 Doppelbetten).
Tageslicht hatten wir von etwa 06.oo Uhr am Morgen bis kurz nach 18.oo Uhr am Abend. Früh war das kein Problem, wir sind meist gegen 07:oo Uhr erst aufgestanden. Am Abend kann das nach langen Fahrtagen schon knapp werden, es gibt noch ca, 20 min Dämmerlicht, dann ist es dunkel.
Insgesamt lässt sich sagen, die westliche Küste und das Land zwischen den Bergen und dem Meer ist nicht der interessante Teil von Taiwan. Die Ostküste ist da schon viel abwechslungsreicher. In der Tiefebene gibt es viele Städte, dazwischen viel Landwirtschaft. Die Küste (soweit wir sie gesehen haben) war nicht so spektakulär. Wer es sich zutraut, kann auch richtig in die Berge reinfahren. Und damit sind wir auch schon beim Wetter. Wir hatten insgesamt durchwachsenes Wetter, zum Glück mit wenig Regen. Die Sicht war meist schlecht, es war sehr diesig. Temperaturen lagen bei Sonne über 20°C, bei Wolken darunter. Als empfohlene Reisemonate im Frühjahr gelten April/Mai. Unterweges trafen wir an der Ostküste einen Australier, der auch mit dem Rad unterwegs war. Er kam über die Berge, hatte dort extremen Nebel und Temperaturen um die 4°C. Da macht Radfahren keinen Spass.
Für die Gesamtfahrstrecke gibt es auch noch eine GoogleEarth-KMZ-Datei. Mit dieser kann man innerhalb von GoogleEarth entsprechend navigieren/zoomen (Achtung: Die Datei ist über 3 MB gross):GoogleEarth Datei: | Gesamttour |
Die Einreise nach Taiwan klappte problemlos, nach der Passkontrolle holten wir unsere Seesäcke und dann kam auch schon das Tandem. Ich brauchte wieder etwa 1 h bevor alles fahrbereit war, dann zogen wir uns Regensachen an und verliesen das Flughafengebäude so gegen 20:00 Uhr. Schon bei der Landung in Taipeh hatten wir aus dem Fenster gesehen, das es gut regnet, das war leider auch nicht anders als wir rauskamen. Auf dem Flughafen hatten wir schon Geld geholt. Jetzt versuchten wir vom Flughafen weg zu kommen. Die Strecke zu unserem Motel hatte ich im Navi schon eingegeben, wir verliesen das Flughafengelände in östlicher Richtung. Als wir losfuhren, sagte uns ein Taxifahrer, das am Flughafen Fahrradfahren verboten sei. Das war wohl auch so, wenn man von Osten kommt fährt man durch eine Unterführung und davor ist ein Verbotsschild für Mopeds, Fahrräder. Aber was sollten wir machen, wir führen in Richtung Osten, es war dunkel und nass, nach etwa 1,5 km kamen wir an die Unterführung und ab da gab es einen Fussweg. Wir machten den Fehler und schoben das Rad auf dem Fussweg (eine grosse Wahl hatten wir nicht - zwischenzeitlich war schon die Polizei hinter uns mit eingeschalteter Rundumleuchte). Wir hätten aber noch durch die Unterführung radeln sollen (danach was das Radeln wieder erlaubt) - der Fussweg verlief zwischen der Unterführungswand und einer Betonabsprerrung zur Strasse hin, war am Anfang schon so eng das wir auf einer Seite die Radtaschen abmachen mussten und dann trotzdem noch an einzelnen Abwasserohren hängen blieben. Nach der Unterführung war es dann ok, mit Hilfe des Navis legten wir die etwa 12 km bis zu unserem Motel zurück. Das Motel erreichten wir dann nach 21.00 Uhr, unsere Reservierung hatte geklappt und wir bekamen ein Zimmer.
Das Motel hatte im Erdgeschoss pro Wohneinheit eine Garage (dort parkten wir unser Tandem), im 1. Stock lag das schöne Zimmer. Wir waren froh angekommen zu sein, es gab (wie in jeden späteren Hotel) Wi-Fi und so passierte an dem Abend nicht mehr viel. Nach dem Duschen verschwanden wir im Bett und hofften auf besseres Wetter am nächsten Tag.
Strecke: | 12 km, Flughafen - Motel |
Höhenmeter: | 0 Hm |
Unterkunft: | 51,-€, Beckham Motel |
Mit Hilfe des Navis fanden wir unser Hotel sehr schnell, es lag etwas versteckt in einer kleinen Gasse. Beim Einchecken bekamen wir erstmals die Frage gestellt, ob wir das Zimmer für eine Nacht oder nur für einige Stunden wollten. Es ist in Taiwan nicht unüblich, das Paare ein Zimmer nur stundenweise mieten. Wir wollten die ganze Nacht und waren froh nach dem Regen endlich unter einer warmen Dusch stehen zu können. Das Zimmer war ok, das Fahrrad stand im Trockenen und zum Essen gingen wir in den Foodcourt eines Kaufhauses. Es gab eine Art koreanischen Feuertopf, war lecker - danach ging es zurück ins Hotel. Am Abend gab es das erste taiwanesische Bier - nicht schlecht und bezahlbar.
Strecke: | 79 km, Tayoan - Hsinchu | |
Höhenmeter: | 393 Hm | |
Unterkunft: | 1.100,-NT$, East City Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour1 |
Als wir uns langsam Taichung, unserem Tagesziel näherten, kamen wir in eine riesige Pilgerwanderung. Wir hatten uns schon in den Orten vorher gewundert, dort wurden Zelte an der Strasse abgebaut, es lagen Spuren von Feuerwerk auf den Strassen, wir dachten erst an Hochzeitsfeiern. Dann erreichten wir die Pilger, die wohl schon das ganze Wochenende unterwegs waren, einige schliefen am Strassenrand, einige wurden von Bussen, LKWs oder anderen Fahrzeugen aufgeladen. Alle sahen reichlich fertig aus, die Stimmung war aber riesig. Man jubelte uns genauso wie den Pilgern zu, aus den Zelten wurde Verpflegung gereicht. Ab einem Punkt kamen wir aber nicht mehr weiter, links von uns stand der Verkehr zweispurig, auf dem Seitenstreifen waren die Pilger in grossen Gruppen unterwegs. So bogen wir ab und wählten eine parallele Strasse um weiterzukommen. Nach einigen Kilometern kamen wir wieder auf der Hauptstrasse raus, die grosse Pilgertraube hatten wir da aber schon hinter uns gelassen.
Taichung ist wohl nach Taipeh und Kaohsiung die drittgrösste Stadt auf Taiwan. Dementsprechend brauchten wir noch einige Zeit bis zu unserem endgültigen Tagesziel. Wir kamen an einer als Radlerrast ausgeschriebenen Bahnstation vorbei. Es war das historische Gebäude von Zhuifen Station. Von einem anderen Radler bekamen wir die Geschichte erzählt. Viele Leute kaufen sich dort ein Bahnticket nach Chenggong (für ca. 0,50 Cent/15,-NT$). Die chinesischen Schriftzeichen auf der Fahrkarte bedeuten, dass man zum "Erfolg fährt" (wird wohl gern von Studenten vor Prüfungen genutzt). Die meisten Leute kaufen nur die Fahrkarte und fahren dann gar nicht mit dem Zug. In Taichung konnten wir das vorher ausgesuchte Hotel nicht finden, zwei Hotels in denen ich fragte waren voll, erst im King Car Hotel bekamen wir ein Zimmer (zum Glück stand ein Gast neben mir an der Rezeption, der übersetzte vom englischen in chinesische). Viel Zeit hatten wir dann auch nicht mehr, es wurde schon dunkel und dann wäre die Suche nicht einfacher geworden.
Strecke: | 123 km, Hsinchu - Taichung | |
Höhenmeter: | 450 Hm | |
Unterkunft: | 1.360,-NT$, King Car Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour2 |
In Puli hielten wir noch kurz am Visitorcenter an und versorgten uns mit Karten zum Sonne-Mond-See. Von den beiden Freiwilligen sprach keiner englisch, sie wussten sich aber zu helfen. Per Telefon wurde jemand angerufen, der englisch sprach, dem erklärte Kerstin unser Anliegen und übers Telefon bekamen unsere beiden Helfer ihre Instruktionen in Chinesisch. Diesmal fanden wir unser Hotel ohne Probleme, wir bekamen ein schönes Zimmer und zum Abendessen gingen wir ins "Noble Family Steakhouse". Eine echt gute Sache, man bestellt und bezahlt ein Hauptgericht (geht so etwa ab 10,-€/Person / 350,-NT$ los) und kann sich am Buffet beliebig bedienen. Es gibt Vorspeisen, Salat, Nachtisch, Eis, Softdrinks ... Wir wurden jedenfalls gut satt.
Strecke: | 58 km, Taichung - Puli | |
Höhenmeter: | 948 Hm | |
Unterkunft: | 900,-NT$, Jin Shan Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour3 |
Wir kamen am nördlichen Ende des Sonne-Mond-Sees raus und umkreisten den See im Uhrzeigersinn. Wir hatten ja irgendwie einen schönen flachen Radweg am Seeufer erwartet, dies gab es dann aber nur im südlichen Teil. Vorteil unserer Fahrrichtung war, wir hatten den See immer rechts von uns liegen, die Gegenfahrbahn lag nicht dazwischen. Bis zum Wenwu Tempel ging es ziemlich steil bergauf, der Tempel war die Anstrengung aber wert. Danach wechselten sich Radweg und fahren auf der Strasse ab, zum Glück waren wir an einem Wochentag unterwegs, am Wochenende soll es dort tierisch abgehen. Wir kamen durch Ita Thao, dann ging es wieder steil nach oben zum Syuanzang Tempel und dann wieder runter zum Seeufer. Jetzt gab es wieder einen Radweg, der war aber auch nicht ganz ohne (steil auf und ab, teilweise mit Treppen und nur einer Spur zum fahrradschieben). Erst in der Nähe des Toushe Dams kamen wir wieder direkt am Seeufer raus. Ab hier war dann auch richtig was los auf den Radwegen. Viele Radler fahren nur den südwestlichen Teil. Sehr sehenswert war das Xingshan Visitor Center (tolle Architektur), wir folgten weiter dem Seeufer, bis wir wieder am nördlichsten Punkt rauskamen. Von dort aus ging es über denselben Weg zurück nach Puli, den wir auch am Morgen genommen hatten. Eigentlich wollten wir über die 131 fahren, die hätte uns auch nach Puli gebracht, nachdem das Wetter aber tagsüber sehr schön war, sah es jetzt wieder nach Regen aus. So kamen wir aber trocken wieder zurück nach Puli. Zum Abendessen ging es diesmal zu "Sumama Rice balls" - eine Empfehlung des Reiseführers und ein tolle Wahl. Wir waren früh genug dran und bekamen einen Platz (später wurde es richtig voll). Bestellung war nicht ganz einfach, man musste auf einer Liste ankreuzen was man essen will. Es gab aber nur herzhafte oder süsse Reisbällchen und nachdem uns jemand gezeigt hatte, welche "sweet" waren, konnten wir alles mal probieren. Die herzhaften Bällchen schmeckten aber etwas besser.
Strecke: | 65 km, Puli - Sonne-Mond-See - Puli | |
Höhenmeter: | 823 Hm | |
Unterkunft: | 800,-NT$, Jin Shan Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour4 |
Wir fuhren weiter bis Shuili, dahinter kamen wir wieder auf die offizielle Radstrecke und die Hauptstrasse. Hier war es mal nicht so toll, es gab einige Betonwerke direkt an der Strasse, dementsprechend laut und dreckig war es. Wir blieben aber nicht auf der Hauptstrasse sondern folgten der 152 bis Mingjian, von dort südwestlich noch ein Stück über die 3 bis Douliu. Wir fanden gleich das Hotel, welches wir vorausgewählt hatten, Zimmer waren schön, Preis erschwinglich und so konnten wir nach dem Duschen noch zu einem Stadtrundgang bei Tageslicht aufbrechen. Eigentlich wollten wir bei Thai essen gehen, das Restaurant gab es aber nicht mehr und so fanden wir nach einigen Suchen ein Dumpling-Geschäft, welches auch die Gerichte in englisch ausgeschrieben hatte (Bestellung auf einen Zettel war zwar in chinesisch, aber durch Vergleich mit dem englischen Text über dem Tresen kamen wir hin). Dumplings sind Reistaschen oder -röllchen, die mit verschiedenen Füllungen versehen sind. Das ganze gibt es dann entweder gekocht oder gebraten - echt lecker. Man muss aber grössere Mengen bestellen, etwa 30 Stück machen zwei Mitteleuropäer satt (und das kostet dann etwa 10,-€, rund 300,-NT$).
Strecke: | 77 km, Puli - Douliu | |
Höhenmeter: | 356 Hm | |
Unterkunft: | 1.080,-NT$, KD Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour5 |
Kurz vor der Stadt bogen wir zum Meer hin ab und kamen in Anping raus, dieser Stadtteil ist touristisch ganz interessant. Viel sahen wir vom Fahrrad aus nicht, wir wollten richtig ins Centrum rein und fuhren somit im dicksten Berufsverkehr in Richtung Innenstadt. Dank des Navis fanden wir das Hotel, welches direkt an einer grossen Kreuzung lag, problemlos. Das Hotel hatte aber auch schon bessere Zeiten gesehen. Es war nicht sehr teuer und für eine Nacht ok, warme Wasser gab es aber erst am späten Abend. Wir schienen die einzigen Gäste auf der Etage zu sein, am Abend war dann noch ein weiteres Zimmer belegt. Zum Glück war am Abend nicht mehr allzu viel Verkehr auf der Strasse, somit konnten wir gut schlafen. Unser Fahrrad stand in der Nacht in der Tiefgarage des Hotels.
Strecke: | 123 km, Douliu - Tainan | |
Höhenmeter: | 70 Hm | |
Unterkunft: | 800,-NT$, Asia Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour6 |
Da die Strecke fast komplett flach war (rund 70 HM auf 123 km) wird auf ein Höhenprofil verzichtet.
So richtig kamen wir bis Pingdong nicht raus aus der Stadt. Bis zur grossen Brücke über den Kaoping Hsi war alles dicht bebaut, erst auf der anderen Flussseite war es wieder etwas ländlicher. Bei der Fahrt verpasste ich an einer Brücke eine Mopedspur (diese führte unten entlang, die Autostrasse ging als Hochstrasse oben entlang) - also mussten wir für rund 2 km auf der Autospur fahren. Gab aber keine Probleme, kein Autofahrer regte sich auf. Hinter der Brücke kamen wir wieder auf die Mopedspur. In Pingdong fanden wir schnell das Hotel, welches echt schön war. Das Rad durfte in einem Seitenflur stehen, damit endete unsere erste Woche in Taiwan.
Strecke: | 104 km, Tainan - Pingdong | |
Höhenmeter: | 146 Hm | |
Unterkunft: | 1.200,-NT$, Love Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour7 |
In Kenting fanden wir unser Hotel ohne Probleme, wir hatten die Buchung am Vorabend problemlos übers Internet vorgenommen. An Wochenenden soll es in Kenting und Umgebung auch mal knapp mit Zimmern werden können und so hatten wir die Vorausbuchung genutzt. Das Hotel war sehr schon, lag in einer kleinen Seitenstrasse, aber extrem zentral. Nach dem Duschen machten wir uns auf dem Weg zum Abendessen. Auf der Hauptstrasse war mittlerweile der Teufel los, Strassenstände rechts und links der Strasse und dazwischen rollte der Verkehr, mit Mopeds, Autos, Bussen. Wir assen im Warung Didi, gutes Essen, gutes Bier aber mit rund 40,- € für 2 Personen auch nicht billig. Die Preise in den Restaurants waren schon ganz ordentlich, wie wir auch an den nächsten Tagen feststellen konnten.
Strecke: | 117 km, Pingdong - Kenting | |
Höhenmeter: | 271 Hm | |
Unterkunft: | 49,-Euro, Meifon Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour8 |
In Kenting gingen wir diesmal in Amy's Cucina Abendessen. Auch sehr gut, aber auch ziemlich teuer. Nicht umsonst ist die Region um Kenting die beliebteste Urlaubsregion auf Taiwan.
Strecke: | 59 km, Rundtour Südspitze | |
Höhenmeter: | 368 Hm | |
Unterkunft: | 49,-Euro, Meifon Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour9 |
Strecke: | 0 km, Wandertag |
Höhenmeter: | 0 Hm |
Unterkunft: | 49,-Euro, Meifon Hotel |
In Chouqia trafen wir auf die 9, hier war wieder deutlich mehr Verkehr und auf den nächsten 10 km verloren wir die gesammelten Höhenmeter wieder. Es ging runter bis zum Meer. Das Wetter war jetzt leider nicht mehr so toll, nachdem es den ganzen Tag über wolkig und windig war, kam jetzt noch leichter Regen dazu. Wir fuhren relativ vorsichtig bis runter ans Meer und folgten der 9 noch bis Dawu. Die Anzahl der Übernachtungsmöglichkeiten ist in dieser Gegend beschränkt, so richtig geht es erst wieder bei Taimali los. In Shangwu sah ich zwei kleine Hotels direkt an der Strasse, wir stiegen in Dawu ab, auch direkt an der Hauptstrasse. Das Hotel war nicht so der Brüller, aber es gab keine Wahl und für eine Nacht war es dann doch ok. Essen gab es direkt neben dem Hotel, Verständigung klappte ganz gut und für 540,-NT$ bekamen wir frisch zubereitetes Gemüse (mit Sojasprossen, wie wir erst dachten - beim zweiten Hinsehen sahen wir die kleinen schwarzen Augen - irgendwas aus dem Meer), Fischsuppe und ein Omelett. Alles extrem lecker.
Strecke: | 99 km, Kenting - Dawu | |
Höhenmeter: | 1.079 Hm | |
Unterkunft: | 1.000,-NT$, FuTou LaShe BikeHotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour10 |
Die Strasse führte weiterhin entlang der Küstenlinie. Es galt zwei kurze steile Anstiege zu überwinden, von oben hatte man einen tollen Ausblick über die Küste. Ebenso mussten wir an zwei richtig langen Baustellen vorbei, die Küstenstrasse wurde in diesem Bereich mit viel Aufwand verbreitert (da dies nur zum Meer hin ging, wurden dort riesige Säulen in den Boden gerammt, um die Strasse nach aussen verbreitern zu können). Bei Xiadaxi war eine grosse Brücke zwar schon fertig, aber noch nicht freigegeben, also müssten wir noch durch den Ort radeln, was wir aber gleich für eine Kaffeepause nutzten. Um Taimali gab es ein grösseres Mündungsgebiet, es war flacher und es gab mehr Landwirtschaft. U.a. wurden dort die Zimtäpfel angebaut, wir kauften uns an einem Verkaufsstand an der Strasse eine ganze Frucht (130,- NT$). Wir bekamen eine ganz reife Frucht, die hätten wir nicht mehr transportieren können, so weich war diese schon. Mit Hilfe eines Löffels löffelten wir das Fruchtfleisch aus, die schwarzen Kerne legten wir vorsichtig zur Seite. Echt lecker. Ebenso gab es bei Taimali einen schönen schwarzsandigen Strand.
Jetzt war es nicht mehr allzu weit bis Taidong, kurz vor der Stadt fing es an zu regnen, also beeilten wir uns, unser Motel zu erreichen. Wir waren schon gegen 13.3o Uhr da, konnten zum Glück unser Zimmer schon beziehen. Nachdem der Regen wieder etwas nachgelassen hatte, machten wir uns auf den Weg in die Stadt zu einem Rundgang. Es gab am alten Bahnhof einige interessanten Sehenswürdigkeiten. Von dort aus startete auch eine 20 km Radrunde um die Stadt. Da wir aber zu Fuss unterwegs waren, gingen wir noch vor zum Strand. Dort gab es einen schöner Park, leider lud das Wetter nicht so richtig zu einem Strandaufenthalt ein. Direkt gegenüber unseres Hotels gab es ein Noble Family Steakhouse, somit war das Abendessen gesichert. Dort feierten wir mit vielen anderen Taiwanesen den Internationalen Frauentag (Quatsch - es war aber ziemlich voll, wir bekamen aber einen Platz).
Strecke: | 56 km, Dawu - Taidong | |
Höhenmeter: | 323 Hm | |
Unterkunft: | 43,-Euro, Young Motel | |
GoogleEarth Datei: | Tour11 |
Hinter Taidong gab es zwei Möglichkeiten, auf der westlichen Seite des Tales über die 9 (Hauptroute) oder östlich davon über die 197. Wir entschieden uns für die 197, eine schöne ruhige kleine Strasse, die zwar ziemlich rauf ging, aber das hätte die 9 wohl auch als Anstieg gehabt. Bei Luve kamen wir wieder unten im Tal an, das war eine der wenigen Möglichkeiten die Seite zu wechseln. Es stand noch ein Schild da, das die alternative Radstrecke jetzt rüber zur 9 geht, wir hielten es aber für eine gute Idee auf der 197 zu bleiben. Die Strasse ging wieder bergauf, nach 6 km war plötzlich kein Teerbelag mehr da. Jetzt fiel mir auch ein, dass ich sowas im Lonly Planet gelesen hatte. Für 15 km war die Strasse nur noch ein ungeteerter schmaler Weg, eine Art Singletrackroad. Der Untergrund war aber gut zu befahren, es ging weiterhin leicht auf und ab, uns begegnete kein anderes Fahrzeug. So richtig übel wurde es auf der Abfahrt, so etwa auf den letzten 5 km. Es gab mehrere Lehmdurchfahrten, extrem aufgeweicht, schmierig (obwohl meist bergab, konnte ich nur schieben und schon das war schwierig). Der Lehm klebte in riesigen Batzen am Rad, unterm Schutzblech, an unseren Füssen. Nachdem wir den unasphaltierten Teil hinter uns gelassen hatten, mussten wir mit Stöcken dem Lehm unter den Schutzblechen hervorkratzen, da sich die Räder kaum noch drehten. Rückwirkend gesehen war der Verbleib auf der 197 ein Fehler, wir hätten für die gleiche Strecke auf der anderen Talseite wohl über eine Stunde weniger gebraucht.
Bei Ruifeng kamen wir wieder auf einer normalen Strasse raus, etwa weiter, bei Chinshang gab es jede Menge Mietfahrräder. Dort schien existierten viel Radwege, die wohl auch gern genutzt wurden. Dort erreichten wir auch wieder die 9, der wir ab hier in Richtung Yuli folgten. Durch unseren Offroad-Track hatten wir ziemlich Zeit verloren, es war schon gegen 16.oo Uhr und wir hatten noch fast 50 km vor uns. Zum Glück kamen wir auf auf der Strasse relativ zügig voran, die Chance noch vor Einbruch der Dunkelheit unser Tagesziel Ruisui zu erreichen, lag aber bei Null. Kurz vor Yuli wurden wir an einer Ampel von einem Auto mit 5 jungen Leuten überholt, die schon freundlich rübergrüssten. Kurz danach standen sie am Strassenrand und bedeuten uns, das wir doch mal anhalten sollten. Für unser Verständnis waren es Buddhisten, 4 junge Leute und eine Frau evtl. in die 30er. Sie sprachen fast kein Englisch, freuten sich aber uns zu sehen. Wir bekamen zwei selbstgebastelte, sehr filigrane Freundschaftsbänder geschenkt und zusätzlich noch zwei Wasserflaschen. Ab Yuli war es dann dunkel, zum Glück hatten wir gutes Licht am Rad. Kurz vor Ruisui ging es nochmal tierisch bergauf, dort oben auf dem Berg lag auch der Wendekreis des Krebses. Jetzt waren wir wieder in den Subtropen und hatten die Tropen auf unserem Weg nach Norden wieder verlassen. Auf der anderen Seite ging es wieder runter ins Tal und über extrem kleine Seitenstrassen lotste uns unser Navi zu unserem Hotel. Gegen 19.4o Uhr waren wir da, wir bekamen ein sehr schönes Zimmer (das Hotel war wohl das edelste, welches wir auf der ganzen Reise hatten) und konnten direkt 200 m neben unserem Hotel sogar noch in einer Gartenkneipe zu Abend essen (es gab einen leckeren Hot Pot). Bevor wir im Bett verschwanden, liesen wir nochmal unseren privaten Pool mit heissen Thermalwasser volllaufen und legten uns zur Entspannung in das braune, heisse Wasser.
Strecke: | 130 km, Taidong - Ruisui | |
Höhenmeter: | 1.242 Hm | |
Unterkunft: | 64,-Euro, Yuan Hsiang Hot Spring | |
GoogleEarth Datei: | Tour12 |
Die Strasse von Ruisui nach Jingpu war etwa 22 km, eigentlich keine Entfernung. Hinter Ruisui ging es erstmal mit einem 3 km Anstieg los und so ging es dann auch weiter. Es war ein munteres auf und ab, mal ging es wieder bis fast an den Fluss runter, dann wieder steil nach oben. Wir hatten schöne Ausblicke über die Schlucht, aber am Ende des Tages hatten wir auch über 1000 Hm auf dem Tacho stehen. Die Strasse war aber schön, es gab kaum Verkehr, wir konnten ausgiebig Fotos schiessen, benötigten aber auch über 2 h für den Weg bis vor an die Küste. Wir waren froh, nicht die zuerst geplante Runde gefahren zu sein (bei Yuli geht die Strasse zum Meer auf über 500 Hm rauf). Nach einem kurzen Stopp in Jingpu mit Kaffee und Kuchen am New Pacific Center fuhren wir wieder zurück. Den Rückweg schafften wir dann in gut 1 1/2 h. Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit Baden in unserem Becken - am Abend gab es wieder einen Hot Pot in der Gartenkneipe. Die Möglichkeiten zum Essen waren eingeschränkt, der Ort Ruisui lag mindestens 2 km entfernt. Auf Grund des guten Essens in der Gartenkneipe war das aber kein Problem.
Strecke: | 69 km, Ruisui - Jingpu - Ruisui | |
Höhenmeter: | 1.062 Hm | |
Unterkunft: | 64,-Euro, Yuan Hsiang Hot Spring | |
GoogleEarth Datei: | Tour13 |
Wir kamen gut voran, als wir die 9 verliesen um zur 195 zu fahren, kamen wir an einem sehr schönen Park vorbei. Es gab das obligatorische "I love Taiwan" Schild bzw. grosse stehende Buchstaben (das gibt es wahlweise an fast allen Städten auch mit "I love Stadtname"), kleine Hütten, viele schönen Blumen und einige Radwege. Wir fuhren weiter, als wir wegen eines kurzen Regenschauers eine Pause machten und uns unterstellten, kam eine grosse Gruppe auf Rennrädern vorbei. Es waren sicherlich 20 Leute, mit drei Begleitfahrzeugen. Unsere Strasse zog sich malerisch durch Felder und kleine Ortschaften. Als wir uns langsam Hualien näherten, wir waren gerade in einer Abfahrt, kam uns ein westlich aussehender Radler mit Gepäck schiebend entgegen. Also hielten wir an und einen kleinen Plausch. Es war ein Australier, der zuvor schon 4 Monate in Südamerika unterwegs war und jetzt noch 2 Wochen in Taiwan radelte, bevor er wieder nach Australien zurück flog. Er war auf dem Weg in Richtung Süden und war von Taipeh aus über die Berge gekommen. Was er da vom Wetter erzählte, war nicht allzu prickelnd, 2 - 4 Grad und teilweise Nebel, das man nicht die Hand vor den Augen sehen konnte (da die Berge in den Wolken lagen). Wir fuhren noch die letzten Kilometer bis Hualien, kurz vor dem Ort trafen wir auf die Küstenstrasse 11 und dann war es auch nicht mehr weit bis in die Stadt.
Auf der Einfahrt in die Stadt fing es wieder an zu regnen und wir wären beinah "gedoored" worden, einer sich direkt vor uns öffnenden Autotür konnte ich nur mit Mühe ausweichen. Wir fanden unser Hotel mit Hilfe des Navis wieder gut und konnten unser Rad in der Tiefgarage abstellen. Dabei hatte Kerstin einen unangenehmen Zwischenfall, am Ende der Rampe in die Tiefgarage war ein Gitterrost. Dieser war auf der Innenseite komplett durchgerostet (was man aber auf Grund der schlechten Beleuchtung nicht sehen konnte) - Kerstin blieb da mit dem Fuss stecken. Zum Glück blieb es bei einer kleinen Abschürfung und einer Schwellung am Fussgelenk, das hätte auch schlimmer enden können. Der Regen hörte auch am Abend nicht richtig auf, zum Glück standen vor dem Hotels Schirme zu Verfügung.
Strecke: | 80 km, Ruisui - Hualien | |
Höhenmeter: | 506 Hm | |
Unterkunft: | 43,-Euro, Cullinan Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour14 |
Strecke: | 0 km, Wandertag Hualien |
Höhenmeter: | 0 Hm |
Unterkunft: | 43,-Euro, Cullinan Hotel |
Auf der Rückfahrt fuhren wir nördlich von Hualien am Wasser entlang, auf der 193 kann man parallel zu 9 fahren. Der Weg ist ruhiger, führt zum Teil als Radweg am Strand entlang. Auf der Höhe vom Flughafen gibt es eine kleine Hotelansiedlung, danach war es nicht mehr weit bis Hualien und bis zu unserem Hotel.
Strecke: | 97 km, Hualien - Taroko-Schlucht - Hualien | |
Höhenmeter: | 637 Hm | |
Unterkunft: | 43,-Euro, Cullinan Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour15 |
Aber der Reihe nach, nach dem Frühstück packten wir zusammen und radelten bei leichten Nieselregen aus Hualien raus. Die ersten gut 20 km kannten wir ja, bis zum Eingang zur Tarokoschlucht war der Weg sehr gut zu befahren. Dann kam gleich die erste Herausforderung und das erste Highlight, die Qingshui Cliffs. Eine der spektakulärsten Stellen entlang des Highways. Hier war noch richtig was los, es gab einen grossen Parkplatz und man könnte auf der alten Strasse ein ganzes Stück laufen und die Ausblicke geniessen. Die neue Strasse führt durch einen der vielen Tunnel, die übrigens alle ein Bikeverbotsschild an der Einfahrt haben. Da es aber keine andere Möglichkeit gibt weiter zu kommen, haben wir die Schilder einfach ignoriert. Die Tunnel waren alle ziemlich unterschiedlich, teilweise waren sie neu und gut ausgeleuchtet, teilweise alt und fast ohne Beleuchtung. Ebenso hatten sie unterschiedliche Längen, von wenigen hundert Metern bis zu fast 2 km war wohl alles dabei. Das Extremste waren Tunnel, die leicht bergauf gingen. Dort waren wir erstens lange drin unterwegs, da die LKWs sich dort auch quälen mussten, war es diesig, von Russ, Staub, Abgasen und Bremsscheibenabrieb. Entschädigt wurden wir dafür dann aber wieder mit tollen Blicken runter auf das Meer und die Küste. An den Quingshui Cliffs kamen wir mit einem Pärchen aus Hong Kong ins Gespräch, eine Fahrt auf dem Vordersitz des Pino begeisterte Alice ja total. Stan, ihr Mann, musste Fotos und Videos von der Fahrt machen. Alice arbeitet übrigens für die deutsche Genossenschaftsbank in Hong Kong und war auch schon häufiger in Deutschland gewesen. Wir zogen weiter in Richtung Norden, es ging immer mal wieder runter zum Meer, nur um direkt darauf wieder hoch zu radeln um um eine weitere Klippe zu kommen. Im weiteren Verlauf der Strecke kamen noch riesige Baustellen hinzu, die Strasse wurde in Teilen mit einem immensen Aufwand erneuert und teilweise verbreitert. Im nördlichen Teil gab es dann noch grössere Baustellen, dort wurde eine komplett neue Strasse, mit weniger Steigungen aber dafür noch mehr Tunneln gebaut. Für uns hatte dies den Nachteil, es gab in diesem Abschnitt noch mehr LKWs. Zum Glück hatten wir keine Probleme mit den anderen Verkehrsteilnehmern. Wenn kein ausreichender Platz zum Überholen da war (was insbesondere bergauf bei Gegenverkehr häufig vorkam) blieben die LKWs einfach hinter uns und überholten erst, wenn es sicher ging. Dabei gab es zum Glück kein gehupe o.ä. - Buddhisten haben da wohl mehr die Ruhe weg.
Auf Grund der Länge der Strecke und den vielen Höhenmetern brauchten wir bis fast zum Einbruch der Dunkelheit, bevor wir Suao erreichten. Ein Motel hatten wir schon vorgebucht, direkt um die Ecke gab es ein grosses Live-Seafood-Restaurant. Dort blieben wir gleich hängen, man suchte sich das Essen (alles mit Fisch natürlich) vorn raus und dies wurde dann frisch zubereitet. Eine Fischsuppe, ein gebratener Fisch und Gemüse, dazu Reis und ein Bierchen. Alles extrem lecker aber mit über 1.500 NT$ (gut 45 Euro) alles andere als ein Schnäppchen. Die Fahrt entlang des Suao Highways war jedenfalls ein echtes Highlight.
Strecke: | 105 km, Hualien - Suao | |
Höhenmeter: | 1195 Hm | |
Unterkunft: | 47,-Euro, Shinyes Motel | |
GoogleEarth Datei: | Tour16 |
So erreichten wir Keelong am späteren Nachmittag. Das Hotel fanden wir mit Hilfe des Navis fast problemlos. Es gab mal wieder keine englische Bezeichnung (nur zwei chinesische Zeichen), aber laut Navi hatten wir das richtige Hotel gefunden. Der Preis stimmte dann auch mit dem Preis den wir vorher im Internet gefunden hatten überein, somit waren wir richtig. Wir bekamen ein schönes Zimmer, einziges Problem war, dass die Fusswege alle mit einer kleinen Barriere abgesperrt waren. Diese sollte wohl verhindern, das die Fusswege mit Mopeds zugestellt werden, wir kamen mit unserem Tandem aber auch nicht so ohne weiteres zum Hoteleingang. Somit hiess es erst abpacken, dann das Rad über die Barriere heben. Nach dem Duschen machten wir uns auf den Weg zum Abendessen und nachdem wir satt waren, ging es noch über den Nachtmarkt. Der Nachtmarkt von Keelong ist übrigens so bekannt, das selbst die Taipeher nach Keelong rauskommen. Für uns war es interessant, so viele Nachtmärkte hatten wir auf unserer Reise noch nicht gesehen.
Strecke: | 100 km, Suao - Keelong | |
Höhenmeter: | 260 Hm | |
Unterkunft: | 1.380,-NT$, Hwa Shinn Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour17 |
Strecke: | 82 km, Keelong - Beitou | |
Höhenmeter: | 448 Hm | |
Unterkunft: | 56,-Euro, Pink Lotus Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour18 |
Wir fuhren eine grosse Runde erst im nördlichen Teil der Stadt. Unsere erstes Ziel war das Hochhaus Taipeh 101, bis 2097 das höchste Gebäude der Welt mit 508 m, aktuell das siebhöchste Gebäude. Um dorthin zu kommen, mussten wir unser schönes Radwegenetz verlassen und in den Finanzial District fahren. Obwohl das Gebäude so hoch ist, je näher mann ran kommt, um so schieriger ist es es zu finden. Da die anderen Gebäude ringsum auch nicht gerade niedrig sind, verschwindet das Taipeh 101 auch mal hinter einem näher stehenden Gebäude. Nachdem wir das Gebäude von aussen angeschaut hatten (den Besuch der Aussichtsplattform im 89. Stock sparten wir uns - die Sicht war nicht gut - zu diesig - ausserdem wussten wir nicht, ob man überhaupt so ohne weiteres hochfahren kann oder ob man sich eine Karte mit Zeitslot vorab besorgen muss). Wir fuhren auf der schönen Alleestrasse in Richtung Westen, unsere nächsten Ziele waren der Botanische Garten, die Chiang-Kai-Shek-Gedächtnishalle und der Longshan-Tempel. Dann machtenw ir uns mit dem Rad wieder auf in Richtung Beitou. Wir nutzten nicht den direkten Weg, sondern blieben so lang wie möglich auf den Radwegen entlang der Flüsse.
Am Abend fuhren wir nochmal mit der Metro in die Stadt. Der Fahrscheinkauf war ganz lustig, man kauft eine Art Token. Welchen Wert das Token haben muss sieht man auf dem Übersichtsplan, jede Station hat eine Nummer, die den Preis des Token anzeigt, immer von der aktuellen Station aus gesehen. Beim Betreten des bahnsteiges hält man diesen Token an das Lesegerät, dann geht die Schranke auf, wenn man die Metro verlässt, steckt man en Token in den dafür vorgesehenen Schlitz und wenn alles passt, kann man die Metro verlassen. Wir waren zuerst auf dem Nachtmarkt am Longshan-Tempel unterwegs, fuhren dann nochmal zum Taipeh 101 um dort zu Abend zu essen. Pünktlich um 22.oo Uhr wurde dort aber Zapfenstreich und wir fuhren wieder raus nach Beitou. Die Metro war gut voll - in der Rushhour düfte es da richtig ab gehen.
Strecke: | 71 km, Beitou - Taipeh - Beitou | |
Höhenmeter: | 81 Hm | |
Unterkunft: | 56,-Euro, Pink Lotus Hotel | |
GoogleEarth Datei: | Tour19 |
Wir fuhren weiter entlang der Küste und der 61 in Richtung Westen, bis auf Höhe des Flughafens nach Zhonghaihu. Dort gab es einen kleinen Markt am Hafen, von dort aus waren es nur noch wenige Kilometer bis zum Flughafen. Kurz bevor wir das Flughafengelände erreichten, fanden wir noch eine Bäckerei, die TransAsiaBakery hatte eine Filiale dort und bot sehr leckere Sachen an. Wir griffen nochmal zu und machten uns dann auf den weg zum Terminal. Wie schon vor 3 Wochen bei der Ankunft war dies nicht so ganz einfach. Die Strasse führte noch regulär bis zu der Unterführung unter dem Flugfeld bzw. der Verbindung zwischen den beiden Landebahnen. Ab dort waren Fahrräder und Mopeds verboten, wir fuhren aber durch und erreichten schon am frühen Nachmittag den Abflugsbereich. Somit hatten wir genügend Zeit, das Rad zu verpacken. Am Abend gab es noch einen Aufreger, wir waren zuerst am Checkin, dort gab es zuerst die Fragem ob wir auch mit einer anderen Maschine fliegen würden, da unsere Maschine überbucht war. Dann gab es Probleme mit dem Tandem, die Art der Verpackung war nicht ausreichend (wie immer hattenw ir das Rad in die Luftnoppenfolie eingepackt, die wir schon die ganze Reise mit rumgeschleppt hatten). Leider wollte der Chef vom Dienst das so nicht akzeptieren, also musste ich nochmal zum Packshop. Die zwei Kumpels dort (junge Kerle) haben sich richtig reingehangen und nach gut 30 min stand das Rad irgendwie in einzelne Kartons eingeklebt da - so war es dann ok. Für uns ging es noch etwas hin & her, wir wurden auf die KLM umgebucht, die konnte aber unser Tandem nicht von Amsterdam nach München bringen, da das Flugzeug zu klein war. Also flogen wir Taipeh-Amsterdam und Amsterdam-München und unser Tandem kam einen Tag später direkt in Nürnberg an. Für den Stress gab es zum Glück eine finanzielle Entschädigung.
Strecke: | 51 km, Beitou - Flughafen | |
Höhenmeter: | 128 Hm | |
Unterkunft: | Heimflug | |
GoogleEarth Datei: | Tour20 |
Strecke: | München Flughafen - Nürnberg |
Höhenmeter: | 0 Hm |
Unterkunft: | zu Hause |